2014-03-19 14:45:49

Italien: Mare Nostrum zeigt Erfolg


RealAudioMP3 Mehr als 12.000 Flüchtlinge konnten in den letzten vier Monaten im Kanal von Sizilien sicher geborgen werden. Das gab der Italienische Flüchtlingsrat (CIR) jetzt bekannt. Die Operation „Mare Nostrum“, in deren Rahmen die italienische Marine Ausschau nach Flüchtlingsbooten hält, bevor diese kentern, habe Erfolg gehabt, sagt der Präsident der Hilfsorganisation, Christopher Hein, im Interview mit Radio Vatikan. Allein in den letzten 48 Stunden hat die italienische Marine noch 2.000 Menschen aus dem Meer geholt.

„Also, das ist ein klarer Beweis dafür, dass eine koordinierte und groß angelegte Operation, die vor allem die italienische Marine einschließt, dazu führen kann, dass Hunderte von Menschenleben gerettet werden!“

Es habe kein einziges Todesopfer im Zusammenhang mit Flüchtlingsbooten gegeben, hält Hein fest. Ein „eindrückliches Ergebnis“, lobt er. Vor Start der Operation habe es immer wieder Hunderte von Toten bei der gefährlichen Überfahrt der Flüchtlinge von Nordafrika in Richtung Italien gegeben.

„Sicherlich, als Italienischer Flüchtlingsrat haben wir die Position, dass man nicht erst die Leute retten sollte, wenn sie schon einmal auf diesen Booten sind, sondern alle Anstrengungen unternehmen müsste, damit sie gar nicht erst dazu gezwungen sind, auf diese Boote zu gehen. Das heißt, Möglichkeiten zu eröffnen, dass man als Flüchtling nach Europa reinkommen kann auf eine geschützte und legale Weise.“

Die Lage der Flüchtlinge auf italienischem Boden sei prekär, so Hein weiter. Die Aufnahmezentren seien „voll“, es gebe keine Plätze für Neuankömmlinge. So würden die Flüchtlinge derzeit notdürftig in Turnhallen, Kasernen und anderen Notunterkünften untergebracht.

„Das Problem ist, dass die Aufnahmezentren so viele Asylbewerber und auch anerkannte Flüchtlinge haben wegen der Länge der Asylverfahren und der Perspektivlosigkeit, was hinterher passiert – und das hat zu tun mit dem Mangel an wirklichem Integrationsprogramm für diejenigen, für die Rechtsschutz anerkannt worden ist. Also, wir haben tatsächlich eine Notsituation gerade mit Blick auf die 2.000 Menschen, die in den letzten 48 Stunden angekommen sind.“

(rv 19.03.2014 pr)







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