Papst besucht Pfarrei in Rom: Glaube mit Fröhlichkeit bezeugen
Bei seinem Besuch
in einer nordrömischen Pfarrei hat Papst Franziskus die Katholiken dazu aufgerufen,
ihren Glauben „mit Fröhlichkeit“ zu bezeugen. Wer sich seines Glaubens nicht schäme
und dies nicht vor seinen Mitmenschen verstecke, könne „Gott dankbar sein“. Das sagte
Franziskus am Sonntagabend nach Ankunft in der römischen Pfarrei Santa Maria dell'Orazione.
Er wurde von rund 300 Kindern mit ihren Eltern empfangen. Tausende weitere Römer waren
angereist.
Es war sein fünfter Pastoralbesuch als Bischof von Rom in einer
Pfarrei der Hauptstadtdiözese. Vor dem Gottesdienst traf Franziskus zunächst Kranke
und Behinderte, segnete Kinder, die in diesem Jahr getauft wurden und sprach zu Mitgliedern
der geistlichen Gemeinschaft Neokatechumenaler Weg.
„Jesus hat den Christen
aufgetragen, immer in seinem Namen auf der Wanderschaft zu sein. Doch auf diesem Weg
lauern viele Gefahren; eine ist das Stehenbleiben. Wer stehenbleibt wie Wasser, das
sich staut, der verdirbt.“
Zudem kann man gemäß Franziskus' Bild den Fehler,
nicht zu wandern, sondern zu „schlendern“ und den Lebensweg mit einem touristischen
Spaziergang zu verwechseln.
„Durch die Sünde können Menschen ihren Weg auch
ganz verlieren und aus der Richtung geraten. Dann müssen wir den Herrn um Vergebung
bitten, um weiterwandern zu können.“
Nach der kurzen Ansprache feierte
Franziskus einen Gottesdienst. In seiner Predigt in der modern gebauten Pfarrkirche
rief der Papst die Gläubigen auf, auch im Alltag immer darauf zu horchen, was Gott
ihnen sagen wolle.
„Wir hören das Radio, den Fernseher, das Geplauder der
Leute, wir hören viele Dinge, aber nehmen wir uns jeden Tag ein bisschen Zeit, um
das Wort Jesu zu hören? Ich ermuntere euch, täglich ein kleines Stück aus dem Evangelium
zu lesen, etwa während der Busfahrt. Sicher, im Bus müssen wir uns auf das Gleichgewicht
konzentrieren und unsere Taschen verteidigen, aber im Sitzen können wir ein paar Worte
aus dem Evangelium lesen.“
Am Ende der Messe wie beim Abschied vor der
Kirche bat Franziskus die Menschen, für ihn zu beten:
„Das ist wichtig,
damit ich ein guter Bischof bin, der keine Fehler macht.“
Der Papst war
um 16 Uhr angekommen und nach rund drei Stunden Aufenthalt an der Peripherie Roms
fuhr der Papst am Abend zurück in den Vatikan.