Vatikan und Al-Azhar gemeinsam gegen Menschenhandel
Der Vatikan und die islamische Al-Azhar-Universität engagieren sich gemeinsam gegen
Menschenhandel und moderne Sklaverei. Repräsentanten des Heiligen Stuhles und der
Kairoer Lehrstätte stellen am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan das Projekt
„Global Freedom Network" vor. Anwesend sind auch Vertreter der beteiligten anglikanischen
Kirche sowie der Stiftung Walk Free Foundation gegen Menschenhandel. An der Päpstlichen
Akademie der Wissenschaften hatte vor wenigen Monaten auf Anregung des Papstes ein
internationales Symposion über Menschenhandel stattgefunden. Kanzler dieser Akademie
ist der argentinische Bischof Marcelo Sanchez Sorondo. Er hatte im Anschluss an das
Symposion von einer neuen Initiative des Vatikans im Kampf gegen moderne Sklaverei
gesprochen.
Die Zusammenarbeit mit der Al-Azhar-Universität gilt als weiterer
Schritt der Annäherung zwischen dem Heiligen Stuhl und der wichtigsten Lehrstätte
des sunnitischen Islam. Die regelmäßigen Gespräche beider Seiten hatten die Muslime
vor drei Jahren abgebrochen, weil Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nach einem Anschlag
auf einen koptischen Gottesdienst Anfang 2011 ein Klima der religiösen Intoleranz
in Ägypten beklagt hatte. Seit der Wahl von Papst Franziskus vor einem Jahr gab es
vonseiten der Universität Signale für eine Wiederannäherung.