Lateinamerikas Bischöfe rufen in der politischen Krise in Venezuela zum Dialog auf.
„Die Bischöfe haben eingeladen sich zu einem Dialog zu treffen, aber das ist nicht
einfach wenn es Differenzen und Meinungsverschiedenheiten gibt. Das ist aber die einzige
Lösung, denn wenn das nicht gelingt, wird es noch mehr Probleme geben.“ Dies sagte
der Generalsekretär der venezolanischen Bischofskonferenz, Bischof Jesus Gonzalez
de Zarate, der Katholischen Nachrichten-Agentur am Rande des Treffens der Generalsekretäre
der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen in Kolumbien. Das Wichtigste sei, dass
es von beiden Seiten den ehrlichen Willen gebe, so der Bischof von Suava. Ein Dialog
auf Augenhöhe garantiere den Teilnehmern das notwendige Vertrauen für ein Treffen.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des lateinamerikanischen Bischofsrates
CELAM, Erzbischof Carlos Aguiar Retes: „Was wir mit Klarheit sagen können, ist, dass
der Dialog der einzige Ausweg ist.“ Es sei wichtig herauszufinden, was die Gründe
für die Demonstrationen sind, so der Oberhirte der mexikanischen Erzdiözese Tlalnepantla.
Der Dialog sei kein Tribunal, sondern Ziel sei es, zu verstehen, was sich hinter der
jeweils anderen Position verberge.
Bei den seit über einem Monat andauernden
Protesten gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro sind nach
offiziellen Angaben bisher 28 Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstrationen richten
sich gegen die Lebensmittelknappheit, die hohe Kriminalität, Polizeigewalt und Zensur.
Die venezolanische Regierung betrachtet die Proteste als Putschversuch.