USA: Erzbistum Philadelphia beendet Opfer-Beihilfen
Das US-Erzbistum Philadelphia stellt Beihilfen für Opfer pädophiler Kleriker ein.
Mit Schuljahresende sollten Zuschüsse zum Schulgeld für die Kinder von Missbrauchsopfern
wegfallen, berichtet die Zeitung Philadelphia Inquirer. Als Grund nenne das Erzbistum
eine geringe Nachfrage nach dem vor acht Jahren aufgelegten Programm. Dem Bericht
zufolge zeigten sich bisherige Beihilfeempfänger überrascht. Andere Opfer seien verärgert,
weil sie nie über die Zuschussmöglichkeit informiert worden seien. Auf Nachfrage der
Zeitung erklärte ein Bistumssprecher, die Hilfen für einzelne Familien sollten fortgesetzt
werden. Dies sei „ein klares Signal für das Engagement des Erzbischofs für Opfer
sexuellen Missbrauchs durch Kleriker“. Dem Bericht zufolge hatte das Erzbistum das
Beihilfeprogramm 2006 unter dem damaligen Kardinal Justin Rigali aufgelegt. Die Kirchenleitung
antwortete damit auf juristische Vorwürfe wiederholten Versagens im Umgang mit Missbrauchsfällen.
Seither hätten 13 Kinder Beihilfen im Umfang von insgesamt 272.000 Dollar (196.000
Euro) erhalten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Kirchenangaben. Derzeit werde
kaum ein halbes Dutzend Familien bezuschusst.