Im Gefolge der Unruhen in Venezuela werden nach Angaben der nationalen Bischofskonferenz
immer öfter Kirchen in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Gotteshäuser, die im Zentrum
der Unruhegebiete lägen, seien von bewaffneten Gruppen angegriffen worden. Das sagte
der stellvertretende Generalsekretär der Bischofskonferenz, Víctor Hugo Basabe, dem
TV-Sender Globovision. In Santa Barbara in der Provinz Merida hätten bewaffnete Gruppen
sogar ein voll besetztes Gotteshaus während der Messe attackiert. Vor gut zwei Wochen
kam es in der Hafenstadt Maracaibo zu einer Prügelattacke gegen den Priester Jose
Palmar, der landesweit wegen seiner scharfen Kritik an der sozialistischen Regierung
bekannt ist. Laut Angaben eines Angehörigen musste Palmar nach Schlägen durch Sicherheitskräfte
in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
In ganz Venezuela gibt seit mehr als
drei Wochen Proteste gegen Lebensmittelknappheit, Inflation, Kriminalität und staatliche
Willkür. Bei den Unruhen kamen bislang mehr als 20 Menschen ums Leben.