Bei der insolventen Verlagsgruppe Weltbild ist nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen
vom Samstag jeder dritte Arbeitsplatz akut bedroht. „Einzelnen Spekulationen zufolge
könnte gar bis zur Hälfte der Stellen wegfallen“, heißt es in dem Bericht, der sich
auf Beobachter beruft. Der Sprecher des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz, Patrick
Hacker, bestätigte der Zeitung gegenüber die Zahlen nicht. Zugleich sei jedoch auf
allen Seiten bekannt, dass es zu Einschnitten kommen müsse. In Augsburg selbst sind
allein 2.200 Mitarbeiter beschäftigt. „Wenn Entscheidungen gefallen sind, sprechen
wir zuerst mit den Betroffenen, also den Mitarbeitern, und informieren dann intern
den gesamten Betrieb“, so Hacker . Zunächst werde es Gespräche zwischen Geiwitz, dem
Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi geben. Am 31. März läuft das staatliche Insolvenzgeld
für die Weltbild-Beschäftigten aus. Ab dann ist der Insolvenzverwalter rechtlich verpflichtet,
keine Verluste im laufenden Geschäft mehr zu machen. Dies macht dem Blatt zufolge
Kündigungen bis Ende März notwendig.
Weltbild gehörte bisher zwölf katholischen
Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge
Berlin. Die sieben bayerischen Diözesen halten etwas mehr als die Hälfte der Anteile.
Nach der Insolvenzanmeldung am 10. Januar wird nach neuen Eigentümern für den Konzern
und seine Mitarbeiter gesucht. Ohne die Angestellten der Hugendubel-Filialen dürften
das noch rund 4.500 Beschäftigte sein.