2014-03-09 11:34:07

D: „Christen sind Weltbürger, keine Wutbürger“


Erzbischof Werner Thissen hat in einem letzten Hirtenbrief den Katholiken im Erzbistum Hamburg gedankt, dass sie die katholische Kirche im Norden mit gestalten. In dem Schreiben, das an diesem Sonntag in den katholischen Gottesdiensten in Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein verlesen wird, benennt Thissen auch Herausforderungen in der Kirche und in der Welt. „Die Formen unseres Zusammenlebens in Gemeinde und Dekanat ändern sich“, so der Erzbischof. Aus mehreren Gemeinden werde eine Pfarrei im Pastoralen Raum. Größer noch sei die persönliche Veränderung für jeden Christen: „Denn in unserer säkularisierten Gesellschaft sind alle aufgerufen, die eigene Berufung noch stärker zu erkennen und zu leben.“

Thissen geht auch auf den sozialen Ausgleich als eines seiner zentralen Anliegen ein: „Als Christen sind wir nicht Wutbürger, die sich über alles Mögliche aufregen“, schreibt er. Christen seien Weltbürger, die das Bewusstsein präge, „dass die Menschen auf der Welt zusammengehören und sich gegenseitig unterstützen.“ Ihre Aufgabe sei es, „die Kluft zwischen Armen und Reichen, Hungernden und Wohlgenährten, Obdachlosen und Hausbewohnern zu verringern. Und das weltweit.“ Es lasse ihm keine Ruhe, dass Deutschland in der Spendenbereitschaft an 27. Stelle in der Welt liege, bei Rüstungsexporten aber auf Platz drei.

Erzbischof Werner Thissen war am 3. Dezember vergangenen Jahres 75 Jahre alt geworden. Damit hatte er die Altersgrenze für katholische Bischöfe erreicht. Mit der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus wird in diesen Wochen gerechnet.

(pm 09.03.2014 sk)








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