Vatikan setzt auf Verhandlungslösung in der Ukraine
Eine Lösung für die
derzeitige Krise in der Ukraine ist nur durch Verhandlungen möglich. Das sagt der
vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Er hoffe, dass die Gespräche bald
aufgenommen werden, denn die Lage sei besorgniserregend. Parolin sprach am Freitagabend
am Rande einer Buchvorstellung bei der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl.
„Ja,
es ist eine besorgniserregende Situation. Das haben wohl alle gemerkt. Meine Hoffnung
ist, dass jetzt endlich die Gespräche aufgenommen werden, so wie das immer sein sollte:
wie wir das bei jeder Krisensituation erhoffen, sind nur Verhandlungsgespräche die
einzigen Auswege. Ich denke, dass in der Ukraine eine Lösung gefunden werden kann,
bei der beiden Konfliktparteien ihre Interessen schützen und trotzdem das Allgemeinwohl
des gesamten Landes und ihres Volkes wahren können.“
Der Chef der vatikanischen
Diplomatie bezeichnete als wünschenswert zu diesem Thema auch einen Austausch mit
dem Moskauer Patriarchat aufzubauen.
„Wenn ein Beitrag auch auf Ebene der
Beziehungen zwischen den Konfessionen zum Wohl jener Bevölkerung möglich ist, sind
wir dazu bereit, und wir hoffen, dass so etwas zustande kommt.“
Eine Lösung
im Konflikt um die Zukunft der Ukraine und deren Halbinsel Krim ist derweil nicht
abzusehen. Trotz den vielen internationalen diplomatischen Bemühungen scheinen sich
die Fronten in den vergangen Tagen eher verhärtet zu haben.
Israelreise
bestätigt Ein anderes Thema des kurzen Gesprächs mit Journalisten war die
Heilig-Land-Reise des Papstes: Kardinal Parolin bestätigte ausdrücklich die Visite
in Israel. Mit Blick auf israelische Pressemeldungen, die Reise könne wegen eines
Streiks des Jerusalemer Außenministeriums nicht vorbereitet werden und müsse daher
gestrichen werden, sagte der Kardinalstaatssekretär:
„Ich weiß nichts von
Änderungen. Papst Franziskus will vom 24. bis 26. Mai eine Pilgerreise ins Heilige
Land unternehmen, so sieht das Programm vor.“
Der Papst werde dabei die
jordanische Hauptstadt Amman, Jesu Geburtsort Bethlehem in den Palästinensergebieten
und Israel mit Jerusalem besuchen.