Der Freiburger Religionssoziologe und Sozialphilosoph Hans Joas hält die katholische
Kirche in Ostdeutschland für „weniger depressiv“. Das sagte er gegenüber der Katholischen
Nachrichten-Agentur. Dies sei so, obwohl sich die Kirche im Osten in einer extremen
Minderheitensituation befände. In Thüringen habe er viele „kreative Ansätze“ erkannt,
wie Kirche in einer kirchenfernen Umgebung aktiv werden kann. Die Bistümer im Westen
würden an alten Vorstellungen einer Kirche als „Quasi-Staat“ festhalten. „In einer
Zeit, in der jedem Menschen die sogenannte Exil-Option offen steht, ist das gewiss
der völlig verkehrte Weg, um Menschen das Evangelium nahe zu bringen“, so Joas. 2012
war Joas der erste Gastprofessor der „Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. – Stiftung.