2014-03-02 12:43:00

Ukraine: Kirchen gegen russischen Militäreinsatz


Ukrainische Religionsführer haben gegen eine russische Militärintervention in ihrem Land protestiert. „Wir rufen die russische Regierung auf, zur Vernunft zu kommen und ihre Aggression gegen die Ukraine zu stoppen, und sofort alle russischen Truppen von ukrainischen Boden zurückzuziehen“, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Appell. Die russische Führung sei vor Gott für alle nicht wieder gut zu machenden Konsequenzen verantwortlich.

Unterschrieben haben den Aufruf der orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret, der griechisch-katholische Kiewer Grosserzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, der ukrainische Oberrabbiner Yaakov Bleich sowie die Spitzenvertreter von fünf protestantischen Kirchen. Sie fordern die USA, die EU und die Vereinten Nationen auf, die „ausländische Invasion und die brutale Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten zu stoppen“.

Die Religionsführer betonen, die russische Sprache, Kultur und Kirche werde in der Ukraine nicht unterdrückt. „Wir bezeugen, dass alle Anstrengungen der russischen Propaganda, alle Ereignisse in der Ukraine als einen faschistischen Umsturz und einen Sieg von Extremisten darzustellen, absolut nicht der Wirklichkeit entsprechen“, heißt es in der Erklärung.


Friedliche Lösung gefordert

Bereits am Freitagabend hatte sich der Interreligiöse Rat der Halbinsel Krim gegen eine Teilung der Ukraine gewandt. Die „territoriale Integrität“ des Staates müsse bewahrt werden, erklärte der vom örtlichen orthodoxen Metropoliten Lazar geleitete Rat. Das Gremium rief alle Beteiligten zur Besonnenheit auf und forderte eine friedliche Lösung der aktuellen Krise. In der Vergangenheit sei es durch vernünftige Kompromisse gelungen, auch schwierige Fragen ausgleichend zu regeln. Dem Interreligiösen Rat der Krim gehören Vertreter von Kirchen, Muslimen und Juden an. Unter den neun Unterzeichnern der Erklärung ist auch Göring.

(kipa 02.03.2014 mc)








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