Türkei: Mor Gabriel wieder in syrisch-orthodoxer Hand
Der Besitz der Grundstücke des antiken Klosters Mor Gabriel in der südosttürkischen
Provinz Mardin befindet sich wieder in den Händen der syrisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft,
zu der das Kloster gehört. Ein entsprechender Beschluss des türkischen Stiftungsrates
wurde jetzt bekannt. Bei dem Verfahren ging es um 12 Grundstücke mit einer Ausdehnung
von insgesamt 244.000 Quadratmetern. Die Rückgabe der Grundstücke an das Kloster war
die umfangreichste Rückerstattung von kirchlichem Eigentum, die es bisher in der Türkei
gegeben hat.
Seit 2008 hatte es einen Rechtsstreit um die Rückgabe gegeben,
nachdem die Grundstücke beschlagnahmt und in die staatlichen Grundbücher übertragen
worden waren. Die Mönche des Klosters gaben damals bekannt, man werde das Anliegen
der Europäischen Menschenrechtskommission vortragen. Im Jahr 2012 hatte das Oberste
Gericht der Türkei ein Berufungsverfahren, mit dem die syrische Gemeinde wieder in
den Besitz der Grundstücke gelangen wollte, abgelehnt. Erst 2013 wurde eine Lösung
gefunden, als der türkische Ministerpräsident Recep Tayyp Erdogan für eine Rückgabe
der Klostergrundstücke sorgte. Das 397 gegründete Kloster Mor Gabriel ist das älteste
noch aktive syrisch-orthodoxe Kloster. In den vergangenen Monaten hat die syrisch-orthodoxe
Glaubensgemeinschaft von der türkische Regierung auch die Genehmigung für kirchliche
Schulen erhalten, an denen Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden.