2014-02-28 11:59:42

Papst: „Wer Jesus kennt, bleibt nicht auf dem Sofa sitzen“


Franziskus ermuntert die katholische Kirche in Lateinamerika, sich weiter im Schul- und Bildungsbereich zu engagieren. Der Papst, der selbst einmal in den sechziger Jahren Lehrer für Literatur an einem Jesuitenkolleg in der argentinischen Stadt Santa Fé war, traf sich an diesem Freitag mit der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission im Vatikan. Dabei sagte er:

„Die Kirche will Jesus in seiner Nähe zu jungen Leuten imitieren! Es ist der Mühe wert, seinem Beispiel hierin zu folgen, einem Beispiel des Dienstes, der selbstlosen Liebe, des Kampfes für Gerechtigkeit und Wahrheit.... Wer Jesus wirklich kennt, bleibt nicht auf dem Sofa sitzen. Er läßt sich von seinem Lebensstil mitreißen und wird zu einem enthusiastischen Zeugen seines Glaubens, indem er keine Opfer scheut.“

Ihn habe immer der Bericht des Lukasevangeliums über das Treffen Jesu mit dem reichen Jüngling beeindruckt, so Papst Franziskus. Das sei ein gutes Beispiel für die „Pädagogik des Herrn“: Jesus nehme ihn zunächst einmal auf und höre ihm zu.

„Aufnehmen: Das ist die erste Geste Jesu und auch die unsere. Sie geht jedem Lehren-Erteilen oder jeder Mission voraus. Jesus trifft den jungen Mann, sieht ihn voller Zuneigung an, voller Liebe... Er versetzt sich in die Lage jedes Einzelnen, auch derer, die ihn ablehnen. Er zahlt nicht mit gleicher Münze heim. Den jungen Menschen nahe sein in allen Ambienten ihres Lebens: Schule, Familie, Arbeitsplatz... voller Aufmerksamkeit auf ihre Bedürfnisse und Erwartungen, nicht nur die materiellen.“

Gerade in schwierigen Situationen – Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, zerfallene Familien, Drogen, Gewalt – solle die Kirche den jungen Menschen vor allem nahe sein und „keinen am Wegrand zurücklassen“.

„Und schließlich lädt Jesus diesen Jugendlichen ein, ihm zu folgen: Verkauf alles, dann komm und folge mir nach! Diese Worte haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Die Jugendlichen müssen sie von uns hören. Sie müssen hören, dass Jesus nicht eine Legendengestalt ist, sondern eine lebendige Person, die ihren Wunsch nach Leben und Einsatz mit ihnen teilt. Wenn wir uns damit zufriedengeben, den jungen Leuten eine rein menschliche Beratung zu bieten, dann betrügen wir sie. Wir müssen ihnen das Beste bieten, was wir haben: Jesus Christus, sein Evangelium, und damit einen neuen Horizont!“

(rv 28.02.2014 sk)








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