Der Heilige Synod – also die Leitung – der ukrainisch-orthodoxen Kirche hat ihr geistliches
Oberhaupt abgesetzt. Es handelt sich um die orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats.
Metropolit Wolodymyr sei aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt entbunden worden,
so die Mitteilung des Leitungsgremiums in Kiew. Die Absetzung habe nichts mit den
politischen Wirren der vergangenen Tage zu tun. Wolodymyr stand 22 Jahre lang der
moskautreuen orthodoxen Kirche vor. Zum Kirchenverweser berief der Synod den Metropoliten
von Czernowitz und der Bukowina, Onufri. Der Moskauer Patriarch Kyrill I. beglückwünschte
ihn laut Kirchenangaben in einem Telefonat zu seiner Wahl.
In der Ukraine
gibt es seit Jahren Streit um die Leitung der Kirche. Bereits 2012 hatte der Synod
die Ablösung Wolodymyrs in dessen Abwesenheit beschlossen. Dieser erkannte die Entscheidung
jedoch nicht an und lehnte einen Rücktritt ab.
In der Ukraine gibt es eine
orthodoxe Kirche des Kiewer und eine des Moskauer Patriarchats. Zu ihnen bekennen
sich laut Umfragen jeweils gleich viele Menschen. Daneben gibt es noch eine dritte
orthodoxe autokephale (also eigenständige) Kirche sowie eine byzantinisch geprägte
griechisch-katholische Kirche.