2014-02-21 12:53:45

Konsistorium 2014: Die 19 neuen Kardinäle


Die 19 neuen Kardinälen stammen aus zwölf Ländern und vier Kontinenten. 16 von ihnen wären bei einem Konklave zur Wahl des nächsten Papstes wahlberechtigt, sind also unter 80 Jahre alt. Einige Ernennungen kamen durchaus überraschend. Hier eine kurze Präsentation der neuen Kardinäle, aufgestellt von Mario Galgano und Marion Sendker.

Pietro Parolin (1955), Italien
Der aus der norditalienischen Region Piemont stammende Pietro Parolin empfing 1980 die Priesterweihe. Er studierte Mitte der 80er Jahre an der vatikanischen Diplomatenakademie in Rom. Danach trat er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. So arbeitete er an den Vatikanvertretungen in Nigeria und Mexiko, kehrte dann wieder in den Vatikan zurück. Dort wirkte er im Staatssekretariat als Länderreferent für Spanien, Andorra, Italien und San Marino. 2002 wurde er zum Untersekretär der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten berufen, fungierte also als stellvertretender Außenminister. Als solcher führte er mehrfach eine Delegation des Heiligen Stuhls an, so zum Beispiel für die Gespräche mit Vietnam oder mit Israel. 2009 wurde er Nuntius in Venezuela. Am 31. August 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum neuen vatikanischen Staatsekretär.

Lorenzo Baldisseri (1940), Italien
Er stammt aus der Toskana und wurde 1963 zum Priester geweiht. Baldisseri war Student am Päpstlichen Institut für Kirchenmusik, wechselt aber später die Fachrichtung. Im Fach Kirchenrecht promovierte er in Rom an der Päpstlichen Lateranuniversität. 1973 trat er den diplomatischen Dienst am Heiligen Stuhl bei. Er absolvierte Einsätze in El Salvador, Guatemala, Japan, Brasilien, Paraguay, Frankreich und Simbabwe. Im Januar 1992 entsandte ihn Johannes Paul II. als Nuntius nach Haiti, es folgten ab 1995 die Dienstorte Paraguay, 1999 Indien und Nepal sowie 2002 Brasilien. Zehn Jahre später wurde der erprobte Diplomat nach Rom berufen, wo er das Amt des Sekretärs der Bischofskongregation übernahm. Unmittelbar nach Abschluss des Konklaves von 2013 setzte ihm, dem Sekretär des Konklaves, der frisch gewählte Papst Franziskus seinen roten Kardinalshut auf, was als sicheres Zeichen seiner baldigen Erhebung in den Kardinalstand gedeutet wurde. Am 21. September berief Franziskus den italienischen Erzbischof zum Generalsekretär der Bischofssynode. Dieses Amt war bisher nicht mit der Kardinalswürde verbunden, doch Franziskus möchte die Bischofssynode als kollegiales Beratungsgremium des Papstes stärken. Themen wie Sakramente für Geschiedene und andere Streitpunkte will Baldisseri „ohne Tabus diskutieren“. Er gilt als wohl der größte Pianist im Kardinalskollegium: Bisher gab Baldisseri regelmäßig Konzerte mit Werken von Mozart und Chopin. Auch Benedikt XVI. spielte er schon vor.

Gerhard Ludwig Müller (1947), Deutschland
Der heutige Präfekt der Glaubenskongregation ist in Finthen bei Mainz geboren und hat zwei Brüder und eine Schwester. Müller studierte in Mainz, München und Freiburg. Am 11. Februar 1978 wurde er in Mainz-Finthen durch Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht. Ein Jahr zuvor hatte er bei Kardinal Karl Lehmann promoviert. Er war Gastprofessor in Deutschland, Spanien, Schweiz, Brasilien und Indien. Am 1. Oktober 2002 wurde Gerhard Ludwig Müller von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Regensburg ernannt. Die Weihe spendete unter anderem Kardinal Joseph Ratzinger, der heutige emeritierte Papst Benedikt XVI. Am 2. Juli 2012 berief Papst Benedikt XVI. Müller an die Römische Kurie und ernannte ihn als Nachfolger von William Joseph Levada zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre sowie zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission. Am 21. September 2013 bestätigte ihn Papst Franziskus in allen diesen Ämtern.

Beniamo Stella (1941), Italien
Es handelt sich wiederum um einen Norditaliener. Stella wurde 1966 zum Priester geweiht. Er ist Kirchenrechtler und trat 1970 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. In seiner diplomatischen Laufbahn war er in Santo Domingo sowie in Zaire (heutige Demokratische Republik Kongo) sowie auf Malta tätig. 1987 wurde er zum Bischof geweiht. Danach arbeitete er in den Vatikan-Vertretungen in Afrika (Zentralafrikanische Republik, Tschad sowie Republik Kongo). In den 90er-Jahren war er Nuntius auf Kuba und Kolumbien, zwei „heikle Pflaster“ für die katholische Kirche. Papst Benedikt XVI. holte ihn 2007 nach Rom zurück, wo er als Leiter der Päpstlichen Diplomatenakademie für die Ausbildung zukünftiger Vatikan-Diplomaten zuständig war. Papst Franziskus hat ihn am 21. September 2013 zum Präfekten der Kongregation für den Klerus ernannt.

Vincent Gerard Nichols (1945), Großbritannien
Der heutige Erzbischof von Westminster und Vorsitzender der Bischofskonferenz von England und Wales ist seit 1969 Priester. Er hat in England und Rom studiert und arbeitete seit 1983 in der englisch-walisischen Bischofskonferenz. Am 5. November 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Westminster. Ab 2000 war er dann Erzbischof von Birmingham. Am 3. April 2009 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Westminster und damit zum römisch-katholischen Primas von England und Wales. Nichols ist aber auch im Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) mit Sitz im Schweizerischen St. Gallen aktiv: dort ist er verantwortlich für die Bereiche Katechese, Bildung und Universität.

Leopoldo Josè Brenes Solorzano (1949), Nicaragua
Der lateinamerikanische Priester (seit 1974) ist Erzbischof von Managua. Er hat u.a. in Rom studiert. Papst Benedikt XVI. ernannte Brenes Solorzano am 8. Oktober 2009 zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, wo er oft mit dem heutigen Papst zusammentraf. Mit den 19 neuen Kardinälen bekommt das Kardinalskollegium einen etwas stärkeren lateinamerikanischen Anstrich. Fast ein Drittel - sechs von 19 - der neuen Kardinäle kommt aus dem Amerika südlich des Rio Grande. Vatikanbeobachter interpretieren, dass Franziskus, der Papst „vom anderen Ende der Welt“, das weltkirchliche Element stark berücksichtige: Immerhin vertreten die 19 neuen Kardinäle 15 verschiedene Länder.

Gerald Cyprien Lacroix (1957), Kanada
Der heutige Erzbischof von Québec trat 1975 dem Säkularinstitut St. Pius X. bei. 1982 legte er die Ewigen Gelübde ab. Sechs Jahre später wurde er zum Priester geweiht. Lacroix hat auch etwas Lateinamerika-Erfahrung: von 1999 bis 2000 baute er Niederlassungen seiner Ordensgemeinschaft in Kolumbien auf. Von 2001 bis 2004 war er deren Generaldirektor, 2005 wurde er wiedergewählt bis 2009. Das Säkularinstitut St. Pius X. ist ein 1939 gegründetes Institut des geweihten Lebens. Am 22. Februar 2011 wurde er zum Erzbischof von Québec und Primas von Kanada ernannt. Er war somit Nachfolger des kanadischen Kurienkardinals Marc Ouellet. Lacroix ist stellvertretender Vorsitzender des Komitees für das Leben und Familie der kanadischen Bischofskonferenz. Seit 24. September 2011 ist Gérald Cyprien Lacroix auch Großprior der Statthalterei Kanada-Quebec des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Jean-Pierre Kutwa (1945), Elfenbeinküste
Kutwa wurde mit 25 Jahren in Abidjan (Elfenbeinküste) zum Diakon geweiht. Das war 1970. Ein Jahr später wurde er zum Priester geweiht. Dreißig Jahre lang wirkte er als Seelsorger in der Hauptstadt des westafrikanischen Landes. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 15. Mai 2001 zum Erzbischof von Gagnoa. Doch fünf Jahre später hat ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Abidjan ernannt, somit kehrte er zu seinem „Heimatbistum“ zurück. Kutwa engagiert sich heute stark gegen den langjährigen Bürgerkrieg und forderte konsequente Entwaffnung der Ex-Bürgerkriegskämpfer.

Orani João Tempesta (1950), Brasilien
Mit 17 Jahren trat Orani Tempesta in das in seiner Heimatstadt gelegene Zisterzienserkloster São Bernardo ein. Er hat Theologie und Philosophie studiert. Mit 19 Jahren legte er seine Ordensgelübde ab und empfing fünf Jahre später die Priesterweihe. 1984 wurde er Prior seines Heimatklosters. Zuvor war er aber als Pfarrer in São José do Rio Pardo tätig. Nach der Erhebung seines Klosters São Bernardo zur Abtei wurde er im September 1996 dessen erster Abt. Am 26. Februar 1997 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von São José do Rio Preto. Am 13. Oktober 2004 berief ihn Johannes Paul II. zum Erzbischof von Belém do Pará. Im Mai 2007 nahm er als Delegierter an der durch Papst Benedikt XVI. eröffneten 5. Generalversammlung der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM) in Aparecida teil, wo er den heutigen Papst kennen lernte. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 27. Februar 2009 zum Erzbischof von São Sebastião do Rio de Janeiro. Tempesta war im Juli 2013 Gastgeber des XXVIII. Weltjugendtages in Rio de Janeiro und konnte dort seinen „Freund aus Aparecida“ Papst Franziskus begrüßen.

Gualtiero Bassetti (1942), Italien
Bassetti war immer mit dem Erzbistum Florenz verbunden: so weihte ihn der Florentiner Erzbischof und Kardinal Ermenegildo Flortit 1966 zum Priester. Papst Johannes Paul II. ernannte Bassetti zum Bischof von Massa Marittima-Piombino, ein Bistum in der Toskana und in der Nähe der Stadt Florenz. Die Bischofsweihe nahm wiederum ein Erzbischof von Florenz vor, nämlich Kardinal Silvano Piovanelli. Das war am 8. September 1994. Als Wahlspruch wählte er In charitate fundati. Am 21. November 1998 hat ihn der polnische Pontifex zum Bischof von Arezzo-Cortona-Sansepolcro ernannt. Am 16. Juli 2009 wurde er zum Erzbischof von Perugia-Città della Pieve ernannt und wechselte somit Gegend, denn von der Toskana zog er in Nachbarregion Umbrien um. Am 12. Januar 2014 gab Papst Franziskus bekannt, dass er Gualtiero Bassetti im feierlichen Konsistorium am 22. Februar desselben Jahres zum Kardinal kreieren will. Das Amt des Erzbischof von Perugia war bisher nicht mit der Kardinalswürde verbunden.

Mario Aurelio Poli (1947), Argentinien
Er ist der Nachfolger Jorge Mario Bergoglios auf dem Bischofsstuhl von Buenos Aires: Ähnlich wie sein Vorgänger studierte Mario Aurelio Poli zunächst nicht Theologie sondern Rechts- und Sozialwissenschaften; Bergoglio hatte ein Chemiestudium angetreten. Poli trat in das Diözesanseminar in Buenos Aires ein und studierte Philosophie und Katholische Theologie. Am 25. November 1978 empfing er die Priesterweihe durch den damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Juan Carlos Aramburu. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 8. Februar 2002 zum Weihbischof in Buenos Aires und somit zur Rechten Hand Bergoglios. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof Jorge Mario Bergoglio am 20. April desselben Jahres. Am 24. Juni 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Santa Rosa. In der argentinischen Bischofskonferenz war er Mitglied der Bildungskommission und ist Präsident der bischöfliche Kommission für die Katechese und die Bibelseelsorge. Wie sein Vorgänger Bergoglio übernahm Poli das Amt des Ordinarius für die Katholiken orientalischer Riten in Argentinien, das der heutige Papst Franziskus seit 1998 innehatte.

Andrew Yeom Soo jung (1943), Korea
Seit 40 Jahren ist Yeom Priester: am 8. Dezember 1973 spendete den Erzbischof von Seoul, Kardinal Stephen Kim Sou-hwan, das Sakrament der Priesterweihe. Der heutige Primas der katholische Kirche in Korea gehört einer Familie an, die seit mehreren Generationen bereits katholisch war, jedoch auch der Christenverfolgung in dem Land ausgesetzt war. Yeom hat u.a. auch Psychologie studiert und im koreanischen Pastoralinstitut gearbeitet. 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Seoul. Benedikt XVI. machte ihn 2012 zum Erzbischof von Seoul. Die Amtseinführung fand am 25. Juni desselben Jahres statt.

Ricardo Ezzati Andrello (1942), Chile
Ähnlich wie Jorge Mario Bergoglio hat Ezzati Andrello eine Vorgeschichte als italienischer Auswanderer: Im Gegensatz zum heutigen Papst ist Ezzati Andrello in Italien aufgewachsen, wo er auch das Salesianerkolleg besuchte. Im Jahr 1959 ging er nach Chile, trat dort in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein. Am 31. Januar 1961 legte er die Ordensgelübde ab. Er studierte dann Philosophie und Pädagogik an einem Institut seiner Ordensgemeinschaft. Von 1964 bis 1966 war er als Lehrer in Santiago de Chile tätig. Erst danach studierte er Theologie an der Salesianer-Universität in Rom. Ricardo Ezzati Andrello empfing am 18. März 1970 die Priesterweihe. Später schloss er an der Universität Straßburg Master-Studium in Religionspädagogik ab. Am 28. Juni 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Valdivia. Am 10. Juli 2001 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Weihbischof in Santiago de Chile. Am 27. Dezember 2006 berief ihn Papst Benedikt XVI. zum Metropolitanerzbischof von Concepción, am 15. Dezember 2010 zum Erzbischof von Santiago de Chile.

Philippe Nakellentuba Ouédraogo (1945), Burkina Faso
Seit 41 Jahren ist Ouédraogo Priester. Am 5. Juli 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Ouahigouya, wo Ouédraogo zwei kontemplative Klöster gründen konnte. Am 13. Mai 2009 bestellte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos und eines der ärmsten Länder der Welt. Der neue Kardinal fühlt sich sehr verbunden mit dem Seligen Charles de Foucauld. Dass Ouédraogo Klöster gründen konnte, ist nicht selbstverständlich und einfach gewesen: die beiden Einrichtungen befinden sich in der Nähe Malis, wo Islamisten seit Jahren für Unruhe sorgen. Auch scheute sich der Neu-Kardinal bisher nicht, bei politischen Themen seine Meinung zu äußern und den Präsidenten seines Landes auch offen zu kritisieren.

Orlando B. Quevedo (1939), Philippinen
Zwar trat der philippinische Kirchenmann in seinem Heimatland in das Priesterseminar ein, doch sein Noviziat verbrachte er in Texas (USA). In den Vereinigten Staaten studierte er auch in Washington Religionspädagogik. Orlando Quevedo trat der Gemeinschaft der Oblaten der unbefleckten Jungfrau Maria bei und empfing am 5. Juni 1964 das Sakrament der Priesterweihe. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 23. Juli 1980 zum Prälaten der Territorialprälatur Kidapawan. Mit der Erhebung der Territorialprälatur zum Bistum Kidapawan am 15. November 1982 wurde Quevedo dessen erster Bischof. Am 22. März 1986 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Nueva Segovia. Am 30. Mai 1998 folgte die Ernennung zum Erzbischof von Cotabato.

Chibly Langlois (1958), Haiti
Unter den neuen Kardinäle ist er der Jüngste: Chibly Langlois ist erst seit dem 22. September 1991 Priester. Er hat auf Haiti und in Rom studiert. Die Weihe fand im Bistum Jacmel statt. Er ist überdies der erste haitianische Kardinal und auch der einzige unter den neuen Kardinälen, der nicht Erzbischof ist. Am 8. April 2004 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Fort-Liberté. Am 15. August 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Les Cayes. Seit seiner Ernennung durch Benedikt XVI. ist er auch Präsident der haitianischen Bischofskonferenz. Der französisch-sprachige Karibikstaat zählt zu den ärmsten Länder der Welt und ist immer noch von den Wunden des großen Erdbebens vom 12. Januar 2010 gekennzeichnet.

Außerdem ernannte der Papst einige emeritierte Bischöfe zu Kardinälen, die sich „durch ihren Dienst am Heiligen Stuhl oder der Kirche ausgezeichnet haben“:

Loris Francesco Capovilla (1915), Italien
Der Titularerzbischof von Mesembria war langjähriger Privatsekretär von Papst Johannes XXIII. Die Priesterweihe empfing Capovilla am 23. Mai 1940. Seit 1953 stand er „Papa Roncalli“ zur Seite, als dieser noch Patriarch von Venedig war. Sein Nachfolger Paul VI. ernannte ihn am 26. Juni 1967 zum Bischof von Chieti und spendete ihm am 16. Juli desselben Jahres die Bischofsweihe. Am 10. Dezember 1988 nahm Papst Johannes Paul II. sein Rücktrittsgesuch an. Seitdem lebt Capovilla in Sotto il Monte, dem Geburtsort von Giovanni XXIII. Capovilla ist somit ältestes Mitglied des Kardinalskollegiums. Aus gesundheitlichen Gründen kann er nicht persönlich zur Verleihung der Kardinalswürde im Petersdom kommen.

Fernando Sebastián Aguilar (1929), Spanien
Der emeritierte Erzbischof von Pamplona ist Mitglied der „Söhne vom Unbefleckten Herz Mariä“ und wurde 1953 zum Priester geweiht. Von 1979 bis 1983 war er Bischof von León. Er wurde am 8. April 1988 zum Koadjutorerzbischof von Granada ernannt. Am 26. März 1993 wurde er zum Erzbischof von Pamplona y Tudela ernannt. Am 31. Juli 2007 nahm Papst Benedikt XVI. Aguilars aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an. Im Januar 2014 erklärte Aguilar, dass homosexuelle Menschen von ihrer Neigung „geheilt“ werden könnten. Die Staatsanwaltschaft Málaga leitete ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zum Hass aufgrund sexueller Orientierung ein, nachdem eine Lesben- und Schwulenorganisation Anzeige gegen Aguilar erstattet und das Stadtparlament von Málaga sich einstimmig von den Äußerungen des Erzbischofs distanziert hatte.

Kelvin Edward Felix (1933), St. Lucia (Karibik)
Der emeritierte Erzbischof von Castries empfing am 8. April 1956 die Priesterweihe. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 17. Juli 1981 zum Erzbischof von Castries. Am 15. Februar 2008 nahm Papst Benedikt XVI. sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch an. Felix ist der erste je kreierte Kardinal aus St. Lucia. Er hatte in England unter anderem Anthropologie studiert. Zu seinen besonderen Ehrungen zählt auch eine durch die britische Queen Elisabeth 1992.

(rv 21.02.2014 mg/ms)








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