Die christlichen Kirchen im Land wollen für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen
keine Stimmempfehlung abgeben. Der Öffentlichkeit sei bewusst, „wer dem Land am besten
dient und ihm treu sein würde“, sagte der Vorsitzende der Ägyptischen Kirchenrates,
Bishoy Helmi Amin, Medienberichten zufolge. Man werde die eigenen Gläubigen nicht
zu einer bestimmten Wahl „drängen“, so Amin mit Blick auf die erwartete Kandidatur
von Armeechef Abdel Fatah al Sisi. Nach der neuen Verfassung müsste die Wahl eines
Staatspräsidenten bis Mitte April stattfinden. Anschließend haben die Bürger ein neues
Parlament zu wählen. Der Vorsitzende des Kirchenrates äußerte sich besorgt über eine
„Welle von Atheismus“ in Ägypten. Die „rebellische Attitüde gegen alles Traditionelle“
gehe bei vielen einher mit einer Leugnung Gottes, so Amin. Der koptische Geistliche
warnte zudem vor innerchristlichen Spaltungen. Einheit komme nicht von selbst; „Extremisten
gibt es überall“, sagte er.