„Keine Nacktfotos von Kindern für gewerbliche Zwecke! Lasst uns auf eine Gesetzesänderung
drängen": Mit diesem Tweet stellt sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hinter
die Forderungen nach schärferen Regeln im Kampf gegen Kinderpornografie. Anlass ist
die fortdauernde Diskussion um den früheren Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy.
Im Zentrum stehen dabei sogenannte Posing-Fotos, die unbekleidete Kinder und Jugendliche
zeigen. Die Bewertung solcher Bilder ist im Jugendschutz umstritten. Das Strafrecht
unterscheidet bei Kinderpornografie zwischen Kategorie eins und Kategorie zwei. Bei
Kategorie zwei sind nackte Kinder, aber nicht explizit ihre Genitalien im Fokus. Solche
Aufnahmen, deren Besitz Edathy zur Last gelegt wird, sind nach derzeitiger Gesetzeslage
nicht strafbar.
Der Deutsche Kinderschutzbund plädiert ebenfalls dafür, die
Gesetze zu überprüfen. In einem Interview der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung’ sprach Bundesgeschäftsführerin
Paula Honkanen-Schoberth von einem „Alarmsignal". Hinter den Posing-Fotos könnten
Gewalt und Missbrauch von Kindern stehen.
Auch die Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation
SOLWODI , Schwester Lea Ackermann, sieht Handlungsbedarf. „Der Schutzraum für Kinder
wird in unserer Gesellschaft immer geringer“, kritisierte die Ordensfrau dem Kölner
Domradio. Der Handel mit menschlichen Körpern, darunter auch die Prostitution, müsse
unter Strafe gestellt werden. Die Ordensfrau erklärte, sowohl Kinder als auch viele
junge Prostituierte würden ausgebeutet, ohne dass die Verantwortlichen herangezogen
würden.