Papst Franziskus hat an diesem Montagvormittag die dritte Begegnungsrunde mit den
Kardinälen eröffnet, die ihn bei seiner Kurienreform beraten. Bei dem dreitägigen
Treffen stehen diesmal Fragen wirtschaftlich-administrativer Art im Vordergrund, informierte
Vatikansprecher Federico Lombardi in der Mittagspause der Sitzungen. Der Papst und
die Kardinäle des „K8“ genannten Beratungsgremiums hörten an Montagvormittag einen
Zwischenbericht der so genannten „COSEA“, der Kommission für die Organisation der
wirtschaftlich-administrativen Struktur des Heiligen Stuhles. Bei dem Treffen war
auch der vatikanische Staatssekretär Erzbischof Pietro Parolin anwesend.
Franziskus
hatte die „COSEA“ am 18. Juli gegründet. Nach Lombardis Angaben steckt die Kommission,
die mehrere Prüfungsarbeiten an externe Fachfirmen vergab, noch mitten in ihrer Erhebungsarbeit.
Neben dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten war am Montagvormittag auch der deutsche
Versicherungsfachmann Jochen Messemer als Angehöriger der Kommission anwesend, um
dem Papst und den acht Kardinälen über die laufenden Arbeiten der „COSEA“ zu berichten.
Dienstagvormittag hingegen erwarten die acht Kardinäle und der Papst
den Zwischenbericht einer weiteren Kommission, nämlich jener, die sich mit dem vatikanischen
Geldinstitut IOR beschäftigt. Franziskus werden bei den auf drei Tage anberaumten
Sitzungen Vollzeit dabei sein, mit Ausnahme des Mittwochvormittags, an dem die Generalaudienz
stattfindet, sagte Lombardi.
Der „K8“ setzt sich aus Kardinälen aus allen
Erdteilen zusammen. Geleitet wird er von Kardinal Maradiaga aus Honduras. Der einzige
Repräsentant aus Europa ist – abgesehen vom Vatikan-Kardinal Giuseppe Bertello - der
Münchner Erzbischof Reinhard Marx.
Am Donnerstag tritt das gesamte
Kardinalskollegium zu einer Vollversammlung zusammen. Dabei will Franziskus eine Art
Bilanz des ersten Jahres seines Pontifikats ziehen und Vorschläge für Reformen und
Änderungen an der Kurie und in der Weltkirche besprechen. Das Konsistorium ist Lombardis
Angaben grundsätzlich dem Thema Familienpastoral gewidmet. Das Einführungsreferat
hält der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper. Die genaue Zahl der teilnehmenden
Kardinäle konnte Lombardi noch nicht angeben.
Am Samstag, 22. Februar,
hält der Papst sein erstes Konsistorium zur Schaffung neuer Kardinäle. Dabei setzt
er 19 Kirchenmännern, unter ihnen dem Deutschen Gerhard Ludwig Müller, den Roten Hut
auf.
Am Sonntag schließlich feiert Franziskus mit seinen neuen Kardinälen
eine feierliche Messe. Nächste Woche tagt im Vatikan der Rat für Bischofssynoden.
Er wird sich mit den Ergebnissen einer weltweiten Umfrage zum Thema Ehe und Familie
beschäftigen und zwei Bischofssynoden zu diesem Thema vorbereiten. Die erste dieser
Synoden tritt im Herbst 2014 im Vatikan zusammen, die zweite im Herbst des nächsten
Jahres. Auch die Kommissionen zur vatikanischen Finanzkontrolle treffen sich in der
Woche ab dem 23. Februar im Vatikan zu neuen Beratungen.