Papst: Juden und Christen sollen gemeinsam handeln
Juden und Christen
können sich gemeinsam ganz konkret für eine bessere Welt stark machen. Denn neben
Dialog geht es auch um gemeinsames Tun. Das hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag
vor Vertretern des Amerikanisch-Jüdischen Komitees (AJC) im Vatikan unterstrichen.
Die 1906 gegründete US-Organisation verschreibt sich „dem Wohl und der Sicherheit
der Juden in den USA, in Israel und der ganzen Welt“. Begegnungen der Päpste mit Vertretern
des Komitees haben Tradition. Franziskus hob vor der Delegation hervor:
„Neben
dem Dialog ist auch wichtig festzuhalten, wie Juden und Christen zusammen für den
Aufbau einer gerechteren und geschwisterlicheren Welt wirken können. Und diesbezüglich
möchte ich nachdrücklich an den gemeinsamen Dienst zugunsten der Armen, der Ausgegrenzten,
der Leidenden erinnern. Dieser unser Einsatz ist in dem verankert, was die Schriften
bezüglich des Schutzes des Armen, der Witwe, des Waisen, des Ausländers offenbaren.
Es ist eine Aufgabe, die uns von Gott anvertraut ist, die seinen Willen und seine
Gerechtigkeit wiederspiegelt, eine authentische religiöse Pflicht.“
Im
kommenden Jahr begehen Christen und Juden das 50-Jahr-Jubiläum des Konzilsdokumentes
„Nostra Aetate“. Das Dokument sei seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil „unabdingbarer
Bezugspunkt“ im Verhältnis zwischen Christen und Juden, so Franziskus:
„Ausgehend
von diesem Dokument hat sich mit erneuertem Eifer eine Reflektion über das spirituelle
Erbe entwickelt, das uns vereint und das das Fundament unseres Dialoges ist. Dieses
Fundament ist theologisch und nicht einfach Ausdruck unseres Wunsches nach gegenseitigem
Respekt und Wertschätzung. Deshalb ist es wichtig, dass unser Dialog immer tief durch
das Bewusstsein um unsere Beziehung zu Gott gekennzeichnet ist.“
Das AJC
habe seinen Beitrag zur Konsolidierung des Verhältnisses zwischen Christen und Juden
geleistet, lobte der Papst. Und er ermutigte die Vertreter des Amerikanisch-Jüdischen
Komitees dazu, dieses Erbe auch den jungen Generationen zu vermitteln. So sei etwa
ein wachsendes Interesse für das interreligiöse Verhältnis sowohl auf christlicher
wie auch auf jüdischer Seite wünschenswert. Unter diesem Stern steht für Franziskus
auch die Papstreise ins Heilige Land Ende Mai:
„In wenigen Monaten habe
ich die Freude, nach Jerusalem zu kommen, wo wir laut den Psalmen alle geboren sind
und wo alle Völker eines Tages zusammenkommen. Begleitet mich, so bitte ich euch,
mit eurem Gebet, damit diese Pilgerreise Früchte der Einheit, Hoffnung und des Friedens
bringe. Schalom!“