2014-02-07 13:39:42

Zentralafrika: Lynchjustiz sorgt für Entsetzen


RealAudioMP3 Ein neuer Fall brutaler Lynchjustiz in der Zentralafrikanischer Republik sorgt für Empörung und Entsetzen bei der Bevölkerung. Regierungssoldaten hatten am Mittwoch in der Hauptstadt Bangui einen mutmaßlichen muslimischen Seleka-Rebellen auf offener Straße brutal getötet. Das ganze wurde von vielen Schaulustigen gefilmt und ins Internet gestellt. Das bringe viel Hass und Unmenschlichkeit zum Ausdruck, sagt Pétula Fernandé Malo von der Caritas in Bangui gegenüber Radio Vatikan.

„Das hat uns alle hier überrascht. Im Großen und Ganzen sind die meisten Menschen hier in Bangui friedlich. Ich gehe davon aus, dass es eine kleine Minderheit ist, die noch immer nach Rache dürstet. Der Vorfall ereignete sich bei einer militärischen Feier und niemand kann mit Bestimmtheit sagen, ob es sich beim Opfer wirklich um einen ehemaligen Seleka-Rebellen handelt.“

Die Tat ereignete sich kurz nach dem Ende einer Rede der neuen Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza. Darin hatte sie auch ihren Stolz auf die zentralafrikanische Armee ausgedrückt. Die seit dem 20. Januar regierende Staatschefin versucht, das christlich geprägte Land wieder zu Frieden und Ordnung zu führen.

„Der Konflikt hat dazu geführt, dass sich das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen verschlechtert hat. Das kann man nicht einfach leugnen. Auch wenn es Projekte zur Versöhnungsarbeit gibt, so ist das Zusammenleben heute nicht sehr einfach. Konkret spüren wir das in den einzelnen Quartieren. Da ist die religiöse Trennung voll im Gange und jeder muss aufpassen, wenn er im ,falschen´ Quartier lebt.“

Lynchjustiz komme in Bangui immer häufiger vor. Allein die UNO-Blauhelme haben in den vergangenen Wochen drei Lynchattacken in letzter Minute verhindert.

(rv/reuters/afp 07.02.2014 mg)








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