Viele Länder haben eine unzureichende Versorgung mit notwendigen Medikamenten. Darauf
weist der vatikanische Gesundheitsrat hin. In etwa 90 Staaten hätten Menschen weniger
als die Hälfte der benötigten Arzneien zur Verfügung, weil das entsprechende Gesundheitssystem
nicht funktioniere, sagte der der Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates, Erzbischof
Zygmunt Zimowski am Donnerstag. Davon seien auch viele sogenannte „reiche Staaten“
betroffen. Die Regierungen müssten sicherstellen, dass alle Teile der Bevölkerung
gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung erhielten, „mit besonderer Berücksichtigung
der Schwächsten: der Kinder, der Alten, der Armen und der Menschen, die am Rand leben“,
so Zimowski.
Der Kurienerzbischof erinnerte an eine Forderung von Papst Franziskus
während seines Besuchs auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa im vergangenen Jahr, wonach
die Politik nicht allein die bürgerlichen Rechte zu garantieren habe, sondern auch
jedem den Zugang zu den materiellen Grundvoraussetzungen des Lebens sichern müsse.
Zimowski äußerte sich zum „Tag der Medikamentensammlung“, der an diesem Freitag in
mehreren europäischen Ländern begangen wird. Dazu dankte der Erzbischof den Apothekern
und Pharmaerzeugern, die sich an diesem Tag mit Medikamentenspenden beteiligen.