2014-02-04 12:42:23

Papstpredigt: Die Väterlichkeit Gottes


RealAudioMP3 Gottes Väterlichkeit stand an diesem Dienstag im Mittelpunkt der Predigt des Papstes in der Casa Santa Marta. Auch Gott weint um uns, wie ein Vater um seine Kinder, führte Franziskus am Beispiel der beiden Väter David und Jaïrus aus, von denen in der Lesungen des Tages die Rede war. König Davids Sohn Abschalom versuchte, seinen Vater zu stürzen. Als der rebellische Sohn umkam, war sein Vater untröstlich. Der Papst gab Davids Wehklage wieder:

„,Mein Sohn Abschalom, mein Sohn, mein Sohn Abschalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben, Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!‘ - Das ist das Herz eines Vaters, der seinen Sohn niemals verleugnet: ,Er ist ein Bandit. Er ist ein Feind. Doch er ist mein Sohn!‘ Und David verleugnet nicht die Vaterschaft, er weint… zwei Mal weint David um einen Sohn: dieses Mal und als sein Sohn, der aus dem Ehebruch (mit Batseba, der Frau des Hethiters Urija; Anm. der. Red.) entstand, zu sterben drohte. Auch dieses Mal hat David gefastet und Buße getan, um das Leben des Sohnes zu retten. Er war Vater!“

Auch der zweite Vater, der Rabbi Jaïrus von Galiläa, war in großer Sorge um sein Kind, eine Tochter. Er flehte Jesus um Hilfe an, ohne sich darum zu kümmern, was andere sagen könnten. Mit Erfolg: Jesus nahm die Hand des bereits toten Mädchens – „Mädchen, ich sage dir, stehe auf!“ – und das Kind erwachte. Für David und Jaïrus waren die Prioritäten ganz klar: Sie handelten als Väter. Papst Franziskus:

„Für sie sind der Sohn und die Tochter das Wichtigste! Es gibt nichts anderes, sie sind das einzig Wichtige. Das lässt uns an den Anfang des Glaubensbekenntnisses denken: ,Ich glaube an Gott, den Vater…‘ Das lässt uns an die Väterlichkeit Gottes denken. Gott ist so, so ist er zu uns! ,Aber, Gott weint doch nicht!‘ Doch, natürlich! Erinnern wir uns an Jesus, als er beim Anblick Jerusalems weinte: ,Jerusalem, Jerusalem, wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Fittiche nimmt.‘ Gott weint! Jesus hat für uns alle geweint! Und dieses Weinen Jesu ist die Form der väterlichen Klage des Vaters, der alle bei sich haben will.“

Der Papst zählte weitere Beispiele von Vätern und Söhnen in schweren Situationen aus der Bibel auf: Abraham und Isaak, die das Opfer vorbereiten, das Gleichnis vom verlorenen Sohn, dessen Vater unermüdlich auf ihn wartet und schließlich Jesus selbst, der vor der Kreuzigung im Olivenhain Getsemani Zwiesprache mit seinem Vater hält. „Das ist unser Gott!“, so Franziskus: Auch „unsere Väterlichkeit“ – in der Familie wie auch die spirituelle Vaterschaft der Bischöfe und Priester – müsse „so sein“, erinnerte der Papst:

„Der Vater hat eine Art Salbung durch den Sohn: Er kann sich selbst ohne Sohn nicht begreifen! Deshalb braucht er den Sohn: Er wartet auf ihn, er liebt ihn, er sucht ihn, er vergibt ihm, er will ihn nahe bei sich, so nah wie die Henne ihre Küken.“

(rv 04.02.2014 pr)









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