Fastenbotschaft: Armut Christi ist der größte Reichtum
Gott offenbart sich
durch die Schwäche und Armut, weil er die Menschen über alles liebt. Das betont der
Papst in seiner diesjährigen Fastenbotschaft, die an diesem Dienstag vorgestellt wurde.
Ausgehend vom Zweiten Korintherbrief erläutert Franziskus, dass Gott arm wurde, „um
uns durch seine Armut reich zu machen“ (vgl. 2 Kor 8,9). Doch es gehe nicht um Wortspielerei
oder einen effekthascherischen Ausdruck, so der Papst.
Zweck des Armwerdens Der
Zweck des Armwerdens Jesu bringt die Logik Gottes auf den Punkt, so der Papst in seiner
Fastenbotschaft. Es gehe um die Logik der Liebe, weil Gott „mitten unter die Menschen“
gekommen sei, „die Vergebung brauchen, mitten unter uns Sünder, und um die Last unserer
Sünden auf sich zu nehmen“. Deshalb sei „die Armut Christi“ der größte Reichtum für
die Menschheit. Franziskus zitiert den katholischen Sprachphilosophen Léon Bloy, der
sagte, dass es „nur eine einzige wahre Traurigkeit“ geben kann, nämlich kein Heiliger
zu sein. Der Papst fügt an, dass es „nur ein einziges wahres Elend gibt: nicht als
Kinder Gottes und als Brüder und Schwestern Christi zu leben.“
Drei Arten
der Not Auch wenn die heutige Menschheit materiell gesehen reicher ist als
früher, so gilt auch heute noch, dass Gott die Menschen und die Welt nur „durch die
Armut Christi“ retten könne, fügt Franziskus an. Der Reichtum Gottes könne „ausschließlich
durch unsere persönliche und gemeinschaftliche, vom Geist Christi beseelte Armut“
vermittelt werden. Der Papst unterscheidet auch klar zwischen Not und Armut. Es gebe
drei Arten von Not: die materielle Not sei das, was man gemeinhin als Armut bezeichne;
die moralische Not sei die innere Sklaverei durch Laster und Sünden wie Drogensucht,
Pornografie und Glücksspiel; die dritte Art von Not ist die spirituelle Not, also
die Ablehnung der Gottesliebe. Das Evangelium sei das wahre Gegenmittel gegen die
diese Not. Deshalb ruft Papst Franziskus die Gläubigen auf, in der Fastenzeit sich
nach Christus zu richten und sich zu fragen, „worauf wir verzichten können, um durch
unsere Armut anderen zu helfen und sie zu bereichern“.
Die erste Fastenboschaft
Papst Franziskus ist auf den 26. Dezember 2013 datiert.