2014-02-01 11:51:01

Bischöfe gegen Gender-Denken


RealAudioMP3 Männlich, weiblich oder mal so, mal so – die Geschlechtergrenzen verschwimmen, wenn man den Feuilletons glauben darf, Unisex ist angesagt, oder wie eine bekannte französische Philosophin einmal behauptete: „Als Frau wird man nicht geboren, zur Frau wird man erst erzogen“, und umgekehrt. Dieser so genannten „Gender“-Theorie sagen jetzt Bischöfe aus Norditalien den Kampf an: In einem gemeinsamen Hirtenwort nennen die 15 Bistümer des „Triveneto“ rund um Venedig sie „inakzeptabel“. Erzbischof Francesco Moraglia ist Patriarch von Venedig, er sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:


„Die Bischöfe des Triveneto haben alles Revue passieren lassen, was heutzutage das Leben schwierig macht oder sich dem Leben entgegenstellt, und sehen es genauso wie Papst Franziskus, dass nämlich die Erziehung der Schlüssel zu allem ist und dass es in der Erziehung um die Zukunft unserer Gesellschaften geht. Wir betonen zwei Grundeinsichten: dass Familie auf einer stabilen Verbindung von Mann und Frau gründet, die die Unterschiedlichkeit der Geschlechter als etwas Gutes akzeptiert, und dass die Familie eine grundlegende Zelle der Gesellschaft ist, weil man hier lernt, mit Unterschieden zu leben und zu anderen zu gehören.“


„Das führt zu Durcheinander“


Die Bischöfe halten also gar nichts davon, dass in Frankreich künftig nicht mehr von „Vater und Mutter“, sondern neutral von „Elternteil 1“ und „Elternteil 2“ gesprochen werden soll. Was nur ein Beispiel von vielen für das Vordringen des „Gender“-Denkens ist.


„Eine Gender-Theologie verneint de facto das objektive Gegeben-sein der Differenz und der Komplementarität der Geschlechter. Das führt auch auf juridischer Ebene zu Durcheinander.“

Die Bischöfe aus Nordost-Italien wollen sich in dieser Angelegenheit nicht den Mund verbieten lassen und fühlen sich durch den Papst in ihrem Einsatz gegen „Gender“-Denken ermutigt, sagt der Patriarch.

„Keiner kann von uns Bischöfen erwarten, dass wir zulassen, wie die Religion in die Sakristei oder ins Privatleben der Menschen abgedrängt wird, ohne jeden Einfluss auf das soziale und nationale Leben, und ohne dass wir unsere Sorgen über die Gesundheit der Institutionen und der Gesellschaft äußern. Wir wollen etwas Gutes zur Gesellschaft beitragen, damit es eine echte Debatte gibt und auch, um mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken zu können.“

(rv 01.02.2014 sk)








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