Innsbrucker Bischof: „Papst ist ein aufmerksamer Zuhörer“
Papst Franziskus ist
ein aufmerksamer Zuhörer. Das befindet der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer. Im
Gespräch mit Radio Vatikan geht der Präsident von Pax Christi Österreich auf die Herausforderungen
der Kirche in Österreich ein, wie sie mit Papst Franziskus beim Ad-limina-Besuch erörtert
wurden. Bischof Scheuer traf den Papst zusammen mit seinen österreichischen Mitbrüdern
im Bischofsamt am Donnerstag:
„Es gibt in Österreich viele Zellen lebendigen
Glaubens. Natürlich gibt es auch Anlass zu Sorge. Das ist zum Beispiel die Frage,
welche Bindung die junge Generation an die Kirche hat. Es geht auch um die Frage,
welche Faszination die Schönheit des Evangeliums für junge Menschen ausüben kann.
Es sind die pastoralen Sorgen, wie die Frage nach der Zukunft des Pfarreilebens sowie
die Beziehung zu den Menschen und die Nähe der Seelsorger zu den Sorgen des alltäglichen
Lebens.“
Auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit waren beim Gespräch mit
dem Papst von zentraler Bedeutung, so Bischof Scheuer. Als Präsident von Pax Christi
Österreich habe er in Rom einen „Papst des Friedens“ vorgefunden, der die Arbeit von
katholischen Bewegungen und Organisationen konkret unterstütze, so Scheuer.
„Papst
Franziskus ist eine Stimme, die gehört wird. Das ist aber nicht selbstverständlich
und nicht immer einfach. Denn Erfolg ist nicht immer gleich sichtbar.“
Das
gelte auch für die katholische Kirche in Österreich im Allgemeinen: Der Bischof von
Innsbruck erinnert hierbei an die Kritik, die an Bischöfe gerichtet wird:
„Wir
Bischöfe werden oft auf die Probleme, Schwierigkeiten, aber auch auf die Defizite
im kirchlichen oder persönlichen Leben hingewiesen, manchmal auch fixiert und festgenagelt.
Papst Franziskus hingegen vermittelt immer wieder die Freude an der Schönheit des
Glaubens. Es ist sein Aufruf zum Gehen, Aufbrechen und Weitergehen. Ich habe hier
in Rom eine Ermutigung in allen Ermüdungserscheinungen erfahren, die es auch in der
Kirche in Österreich gibt. Es war durchaus ein Gang zur Quelle. Die Quelle ist das
Evangelium selber. Die Mitte ist die Eucharistie. Ich gehe ermutigt von Rom wieder
weg.“