Irland: Menschenrechtsgericht verurteilt den Staat
Weil Irland in den siebziger Jahren ein Mädchen nicht ausreichend vor sexuellem Missbrauch
geschützt habe, hat der Europäische Menschenrechtsgerichtshof den Staat jetzt zu Schadensersatz
verurteilt. Das berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur unter Bezug auf ein
Gerichtsurteil vom Dienstag. Der Klägerin, einer ehemaligen Schülerin an einer katholischen
Grundschule, sprachen die Richter eine Summe in Höhe von 30.000 Euro zu. In der Begründung
kritisiert das Gericht, dass es an wirksamen Kontrollmechanismen an den Schulen gefehlt
habe. Irland hätte solche Vorkehrungen aber treffen müssen, zumal der Staat aufgrund
statistischer Daten um die Gefahren von Übergriffen hätte wissen können. Stattdessen
hätte Irland die Verantwortung aber an die jeweiligen Schulleitungen abgegeben. Diese
hätten in der Regel aus katholischen Priestern bestanden. (kna 29.01.2014 ms)