Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus: „Eine Schande für die Menschen“
Anlässlich des Gedenktages
für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Montag hat Papst Franziskus Abraham
Skorka, dem Rabbiner von Buenos Aires, einen Brief geschrieben. Der Brief wird an
diesem Montagabend bei einem Konzert im Konzerthaus „Parco della Musica“ in Rom verlesen,
das anlässlich des Gedenktages stattfindet. Mit dem Empfänger verbindet den Papst
eine lange Freundschaft.
Der Papst wählte die sehr persönliche Form eines
Briefes, um an diesem Gedenktag seine Nähe zum jüdischen Volk zu zeigen. In dem Schreiben
drückt Franziskus den Wunsch aus, dass die Zuhörer des Konzertes sich die Tränen der
Geschichte zu eigen machen können, so dass dieser Horror, diese Schande für die Menschheit,
sich niemals wiederhole. Bei dem Konzert mit dem Titel „Die Violinen der Hoffnung“
erklingen das erste Mal in Italien zwölf Violinen und ein Violoncello, die während
des Holocaust fast vernichtet worden wären. Sie wurden von einem israelischen Instrumentenbauer
restauriert. Die Konzertmusiker repräsentieren bei der Aufführung die drei monotheistischen
Religionen: Im einheitsstiftenden Charakter der Musik soll ihre Harmonie ausgedrückt
werden. Gespielt werden unter anderem Antonio Vivaldi und Ludwig van Beethoven. „Das
Herz der Anwesenden wird aber hören, dass hinter der Musik der stumme Klang der Tränen
liegt“, schreibt der Papst – „Tränen, die in der Seele und dem Leib der Völker Spuren
hinterlassen haben“.