In Aachen ist das Jubiläumsjahr aus Anlass des 1200. Todestages Karls des Großen eröffnet
worden. Bischof Heinrich Mussinghoff sagte bei einem Pontifikalamt am Sonntag, es
sei aus heutiger Sicht nur schwer nachvollziehbar, wie Karl Frömmigkeit und Brutalität
vereinbaren konnte – etwa bei der Ausschaltung von Rivalen oder bei der drakonischen
Christianisierung der Sachsen. Schlüssel seines Handelns sei seine Herrschaftsauffassung:
Karl habe seine Herrschaft ausschließlich vor Christus verantwortet, nicht vor Fürsten
und nicht vor dem Volk. Bischof Mussinghoff: „Karl lebte in der Angst vor dem Ende
der Welt und im Jüngsten Gericht würde er nicht nur für seine eigenen Sünden, sondern
für die Missstände in seinem Reich zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb betrieb
er die strikte Christianisierung und die Förderung von Kirche und Klöstern, von Gottesdienst
und Glaubenspraxis.“ Zum 1200. Todestag Karls des Großen werden die Heiligtumsfahrt
gemäß dem siebenjährigen Turnus seit 1349, verschiedene Ausstellungen sowie die Festwoche
zum 600-jährige Bestehen der gotischen Chorhalle im September Schwerpunkte des Jubiläumsjahres
2014 sein.