Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine Gemeinschaft katholischer Ordensfrauen von
der Versicherungspflicht für Familienplanung befreit. Demnach brauchen die „Little
Sisters of the Poor“ in Colorado nicht an dem neuen Gesundheitsprogramm teilzunehmen,
das unter anderem kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln, Sterilisation und der „Pille
danach“ vorsieht, wie die Onlineausgabe der „Washington Post“ am Freitagabend meldete.
Zugleich betonten die Richter in Washington, die Entscheidung dürfe nicht als generelle
Äußerung des Obersten Gerichts zu der Familienplanungsklausel verstanden werden. Nach
der Anordnung des Washingtoner Gerichts müssen die „Little Sisters of the Poor“ lediglich
in einem formlosen Schreiben an das Gesundheitsministerium erklären, dass sie eine
gemeinnützige Organisation sind und aus religiösen Gründen eine Absicherung von Familienplanungsmaßnahmen
ablehnen. Der „Affordable Care Act“ verpflichtet seit Beginn dieses Jahres Arbeitgeber
dazu, ihren Beschäftigten durch Krankenversicherungen eine kostenlose Gesundheitsvorsorge
zu gewähren. Darin sind auch Familienplanungsleistungen eingeschlossen. Die katholische
US-Bischofskonferenz tritt energisch für eine weit gefasste Ausnahmeregelung ein.
Laut Medienberichten wurden gegen die Familienplanungsklausel bislang 88 Klagen wegen
Verletzung der Religionsfreiheit eingereicht; 75 Fälle sind anhängig.