Während die zweite Syrien-Friedenskonferenz in Montreux und Genf nach politischen
Lösungen sucht, fördern die Malteser den Friedensprozess auf lokaler Ebene. In Kilis,
der türkischen Provinzhauptstadt an der syrischen Grenze, schult der Malteser-Partner
„Internationaler Blauer Halbmond“ (IBC) Lehrer in der Konflitktbewältigung. Ziel ist
es, künftige Generationen aus der Spirale des Konflikts und der Gewalt herauszuführen.
50 Lehrer, die derzeit in Schulen in der Türkei unterrichten, wurden seit November
vergangenen Jahres in Konfliktanalyse, Mediation sowie Gesprächsführung und Friedenserziehung
unterrichtet. „Wir ermöglichen einen offeneren Austausch in der Klasse“, berichtet
Oliver Hochedez, Nothilfe-Koordinator von Malteser International. „Die Lehrer wissen
jetzt besser, wie sie mit ihren Schülern über Krieg und Frieden sprechen. Manche Schüler
haben bereits eigene Gruppen gebildet und überlegen sich Friedensprojekte sowie Aktionen,
die die Kinder und Jugendlichen Selbstvertrauen tanken lassen“, sagt Hochedez.
In
Kilis leitet der Malteser Partner IBC auch ein Gemeindezentrum, das Hunderten von
Flüchtlingen, die unter Traumata leiden, psychosoziale Hilfe anbietet. „Kinder und
Erwachsene finden im Gemeindezentrum eine friedliche und entspannte Atmosphäre vor,
die ihnen hilft, ihre schmerzvollen Erinnerungen an den Krieg zu verarbeiten“, berichtet
Hochedez. „Beim gemeinsamen Gespräch oder Spiel können sie sich sicher und wohl fühlen
und lernen, wieder hoffnungsvoller in die Zukunft zu blicken.“ IBC leitet das Gemeindezentrum
mit technischer Unterstützung von Malteser International; das deutsche Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fördert die Arbeit finanziell.