„Päpstlicher Primat und Synodalität der Kirche schließen sich nicht gegenseitig aus.“
Das betont ein Vertreter des Päpstlichen Einheitsrates in der Vatikanzeitung von diesem
Sonntag. Andrea Palmieri, der „Untersekretär“ des Rates, hofft auf weitere Fortschritte
im Gespräch zwischen katholischer und orthodoxen Kirchen. Er würdigt vor allem ein
gemeinsames theologisches Dokument, das in den letzten vier Jahren erstellt wurde
und im September bei einer gemeinsamen Tagung in Serbien beraten werden soll. Aus
diesem noch nicht veröffentlichten Dokument ergebe sich, dass sich katholische und
orthodoxe Kirchenbilder durchaus miteinander vereinbaren ließen. Schwierig sei allerdings,
„dass auch innerhalb der Delegationen das Thema unterschiedlich angegangen wird“,
so Palmieri im „Osservatore Romano“. Er spielt damit auf russisch-orthodoxe Vorbehalte
an. „Darum ist es ausgesprochen schwierig, vorauszusehen, wie die kommende Vollversammlung
das Dokument beurteilen wird.“
Der Untersekretär im Ökumene-Ministerium des
Vatikans betont, dass Dokumente der gemischten theologischen Kommission von Katholiken
und Orthodoxen „keine theologischen Traktate“ seien und „keine neuen lehramtlichen
Positionen“ präsentierten, sondern einfach Meilensteine auf dem Weg zur Einheit der
Kirchen seien. „Die Verantwortlichen jeder Kirche, nicht nur die gemeinsame Kommission,
müssen jeder für sich entscheiden, wann dieser Weg zur Einheit schließlich an sein
Ende gekommen ist.“