2014-01-19 12:27:29

D: „Weltbild-Konzern zu groß für die Bistümer“


Für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist das Engagement der katholischen Kirche in der Verlagsgruppe Weltbild schon länger an eine Grenze gekommen. „Uns Bischöfen war seit langem klar, dass es nicht Aufgabe der Diözesen sein kann, einen Medienkonzern in dieser Größenordnung fortzuführen“, sagte er beim Neujahrsempfang seines Diözesanrats am Samstag in Eichstätt. In Verantwortung für die Beschäftigten hätten die Bischöfe um einen sozialverträglichen Weg in die Zukunft gerungen. So sei „ein Verkauf an den Meistbietenden“ zu Recht auch innerkirchlich kritisch gesehen worden, weil damit ein Arbeitsplatzabbau zu befürchten gewesen wäre. Als Alternative hatten die Gesellschafter im Sommer 2012 beschlossen, Weltbild in eine Stiftung zu überführen. Dazu kam es aber nie.

Hanke erinnerte daran, dass die Bistümer im vergangenen Herbst einen Unterstützungsbetrag von 65 Millionen Euro für die Sanierung von Weltbild zugesagt hatten. In Anbetracht der vielfältigen Aufgaben der Kirche in Seelsorge und Caritas sei es ihnen nicht möglich gewesen, noch mehr Geld aufzubringen. Anfang Januar seien die Eigentümer dann davon überrascht worden, dass die Sanierung „entgegen früheren Angaben“ viel teurer kommen werde.

Der Bischof dankte ausdrücklich den Mitgliedern seines Diözesansteuerausschusses. Diese hätten „nach sehr kontroverser Diskussion“ drei Millionen Euro für Weltbild bewilligt und damit hohes Verantwortungsbewusstsein bewiesen, für die Weltbild-Mitarbeiter, aber auch für die kirchlichen Angestellten im Bistum Eichstätt. Ein höherer Betrag „hätte die Finanzkraft des Bistums überfordert“, betonte Hanke. Zugleich bedauerte er, dass sich eine Neuaufstellung von Weltbild „nicht in der erhofften Form hat realisieren lassen“. Nun gelte das besondere Augenmerk der Bischöfe den Mitarbeitern.

(kna 19.01.2014 sk)








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