Für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist das Engagement der katholischen
Kirche in der Verlagsgruppe Weltbild schon länger an eine Grenze gekommen. „Uns Bischöfen
war seit langem klar, dass es nicht Aufgabe der Diözesen sein kann, einen Medienkonzern
in dieser Größenordnung fortzuführen“, sagte er beim Neujahrsempfang seines Diözesanrats
am Samstag in Eichstätt. In Verantwortung für die Beschäftigten hätten die Bischöfe
um einen sozialverträglichen Weg in die Zukunft gerungen. So sei „ein Verkauf an den
Meistbietenden“ zu Recht auch innerkirchlich kritisch gesehen worden, weil damit ein
Arbeitsplatzabbau zu befürchten gewesen wäre. Als Alternative hatten die Gesellschafter
im Sommer 2012 beschlossen, Weltbild in eine Stiftung zu überführen. Dazu kam es aber
nie.
Hanke erinnerte daran, dass die Bistümer im vergangenen Herbst einen
Unterstützungsbetrag von 65 Millionen Euro für die Sanierung von Weltbild zugesagt
hatten. In Anbetracht der vielfältigen Aufgaben der Kirche in Seelsorge und Caritas
sei es ihnen nicht möglich gewesen, noch mehr Geld aufzubringen. Anfang Januar seien
die Eigentümer dann davon überrascht worden, dass die Sanierung „entgegen früheren
Angaben“ viel teurer kommen werde.
Der Bischof dankte ausdrücklich den Mitgliedern
seines Diözesansteuerausschusses. Diese hätten „nach sehr kontroverser Diskussion“
drei Millionen Euro für Weltbild bewilligt und damit hohes Verantwortungsbewusstsein
bewiesen, für die Weltbild-Mitarbeiter, aber auch für die kirchlichen Angestellten
im Bistum Eichstätt. Ein höherer Betrag „hätte die Finanzkraft des Bistums überfordert“,
betonte Hanke. Zugleich bedauerte er, dass sich eine Neuaufstellung von Weltbild „nicht
in der erhofften Form hat realisieren lassen“. Nun gelte das besondere Augenmerk der
Bischöfe den Mitarbeitern.