Papst Benedikt XVI. hat in seiner Amtszeit Hunderte Geistliche wegen sexuellen Missbrauchs
des Priesterstandes entheben lassen. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi
an diesem Samstag gegenüber Journalisten. Demnach wurden 2011 und 2012 insgesamt 384
Geistliche aus dem Priesterstand entlassen, rund zwei Drittel davon im früheren der
beiden Jahre. Es waren die beiden letzten Amtsjahre von Benedikt XVI., der die Kirche
auf ein energisches Vorgehen gegen die Missbrauchsskandale verpflichtet hatte.
Die
Zahlen waren am Donnerstag bei der Vorstellung des Kinderschutzberichts des Heiligen
Stuhls vor dem UN-Komitee über die Rechte des Kindes in Genf bekanntgeworden. Lombardi
hatte die Zahlen zunächst bezweifelt und sie nach einer Verifizierung schließlich
bestätigt. Die Laisierungen bezogen sich auf Vergehen, die zum Teil längere Zeit zurücklagen.
Insgesamt hat der Vatikan 2011 nach eigenen Angaben 659 Geistliche aus dem Priesterstand
entlassen, ein großer Teil wegen Konflikten mit der Ehelosigkeit.