Der Stand des Diakons kennt in Deutschland keinen Nachwuchsmangel. Die Arbeitsgemeinschaft
Ständiger Diakonat berichtete bei ihrer Jahrestagung am Donnerstag im bayerischen
Schloss Hirschberg von einem „großen Zulauf“. So seien im Bistum Münster im vergangenen
Jahr 15 Männer zu Diakonen geweiht worden. In der Erzdiözese Freiburg waren es 16.
Der Diakonat sei „sehr attraktiv für Männer im mittleren Alter“, die neben Beruf und
Familie ihrem Leben noch einmal einen neuen Sinn geben wollten, sagte der Vorsitzende
der Arbeitsgemeinschaft, Peter Höfner. Diakone gehören zum Weihestand der katholischen
Kirche, dürfen aber im Unterschied zu Priestern verheiratet sein.
In Deutschland
gibt es derzeit rund 3.200 Ständige Diakone. Sie sind entweder hauptberuflich bei
der Kirche angestellt oder üben diesen Dienst neben einem Zivilberuf aus. So finden
sich unter ihnen Journalisten, Bankkaufleute und Kriminalkommissare. Zu ihren Einsatzfeldern
zählen die Kranken- und Betriebsseelsorge, sie sind aber auch in Gemeinden tätig.
Anders als Pastoralreferenten dürfen Diakone auch einige sakramentale Feiern leiten,
etwa Taufen und Hochzeiten.
Das zwischenzeitlich in Vergessenheit geratene
altkirchliche Diakonenamt war vom Zweiten Vatikanischen Konzil wiederbelebt worden.
Ob es auch für Frauen geöffnet werden kann, wird derzeit auch unter Bischöfen kontrovers
diskutiert.