2014-01-13 11:58:56

Salzburg: Amtseinführung von Erzbischof Lackner


RealAudioMP3 Mit einem festlichen Gottesdienst ist Franz Lackner am Sonntagnachmittag im Salzburger Dom in sein Amt als Erzbischof von Salzburg eingeführt worden. Emotionaler Höhepunkt war die Übergabe des Bischofsstabes durch Alterzbischof Alois Kothgasser an seinen Nachfolger.

In seinem Grußwort betonte Nuntius Peter Stephan Zurbriggen die Aufgabe des neuen Erzbischofs, „die Freude des Evangeliums hinauszutragen“ in die Erzdiözese und darüber hinaus. Das Domkapitel sowie Vertreter verschiedener Bereiche der Erzdiözese Salzburg erklärten ihre Bereitschaft zur Mitarbeit. Domdechant Vavrovsky legte stellvertretend das Treueversprechen ab.

Über 4.000 Gäste, 220 Bischöfe, Priester und Diakone, 100 Angehörige von Ritterorden und rund 70 Fahnenabordnungen sowie zahlreiche franziskanische Ordensleute nahmen an der Feier teil. Angeführt von Kardinal Christoph Schönborn waren auch alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz gekommen. Auch aus Südkorea, Irland, Polen, Slowenien und der Slowakei nahmen Bischöfe an der Feier teil. Die Politik war u.a. durch Vizekanzler Michael Spindelegger vertreten.

Lackner sagte in seiner Predigt, die Kirche sei kein Selbstzweck. Sie „steht nicht im Zentrum, sondern ist Zeichen und Werkzeug auf ein Zentrum hin. Kirche steht für die innigste Einheit mit Gott genauso wie für die Einheit der ganzen Menschheit untereinander.“ Nach dem Vorbild von Johannes dem Täufer müsse die Kirche eine Suchende sein. „Gott suchen bedeutet immer auch für die Menschen ganz da sein“, so Lackner. Er wisse sich „in der großen Verantwortung getragen zum einen von der langen und bedeutsamen Geschichte der Erzdiözese Salzburg, durch die der Glaube tragende und gestaltende Kraft war und ist; sowohl in guten wie in weniger guten Zeiten. Diese Herkunft hat Zukunft!“ Zum anderen wisse er sich aber auch getragen von seiner eigenen Geschichte, so Lackner: „Mir wurde der Glaube mit in die Wiege gelegt; es war dies ein sehr leidgeprüfter Glaube, der sich über schwerste Zeiten hindurch bewährt hat.“

Der neue Salzburger Erzbischof ging auch auch auf seine Herkunft aus dem Franziskanerorden ein: „Diese menschliche Spiritualität des armen Kleinen aus Assisi hat mich sehr geprägt. In seinem Testament, ein Dokument der letzten Stunde, das von besonderer Durchsichtigkeit auf Gott hin geprägt ist, wiederholt Franziskus einen Satz immer wieder: 'Der Herr hat gegeben!'“

Der 57-jährige Lackner ist der 91. Bischof von Salzburg, der 90. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 79. Erzbischof. Als Salzburger Erzbischof ist Lackner auch Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg, zu der die Diözesen Gurk, Graz-Seckau, Innsbruck und Feldkirch gehören. Er trägt den Titel eines ständigen Legaten des Papstes („Legatus natus“) und tritt daher bei offiziellen Anlässen auch im Purpur des Legaten auf. Der zweite Ehrentitel „Primas Germaniae“ war zunächst mit dem Bischofsstuhl von Magdeburg verbunden. Nach dem Westfälischen Frieden (1648), als Magdeburg protestantisch geworden war, wurde der Titel auf Salzburg übertragen.

(kap 13.01.2014 sk)








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