Die Liebe Gottes lässt
uns Zeit: Das war der Grundgedanke in der Predigt des Papstes bei seiner Frühmesse
im Vatikan am Montagmorgen. Gott mache uns nicht „auf einen Schlag zu Christen“, sondern
er bereite immer alles vor, bahne den Weg, lasse uns die nötige Zeit. Der Papst bezog
sich damit auf das Markusevangelium, das von der Berufung der Brüder Simon und Andreas
durch Jesus berichtet.
„Es sieht so aus, als würden Simon, Andreas, Jakob,
Johannes hier ein für alle Mal erwählt – aber sie waren in diesem Moment noch nicht
ein für alle Mal gläubig. Noch nach dieser Erwählung machten sie Fehler, schlugen
dem Herrn Unchristliches vor, verleugneten ihn – Petrus im Superlativ, die anderen
aus Furcht, sie hatten Angst und gingen weg... Der Herr bereitet vor. Nach der Auferstehung
hat er den Weg bis zu Pfingsten bahnen müssen. Und auch nach Pfingsten noch, da hat
Petrus zum Beispiel fehlerhaft gehandelt, und Paulus musste ihn korrigieren – der
Herr bereitet vor.“
Und dieses Bild wiederhole sich immer wieder, von Generation
zu Generation:
„Und wenn die Dinge nicht gut laufen, dann mischt er sich
in die Geschichte ein und arrangiert die Lage und geht mit uns zusammen weiter. Denken
wir doch nur an den Stammbaum Jesu, diese Liste – da finden wir Sünder und Sünderinnen.
Wie hat der Herr es da gehalten? Er hat sich eingemischt, hat die Straße korrigiert,
hat die Dinge geregelt. Denken wir an den großen David – einen großen Sünder und großen
Heiligen. So etwas meint der Herr, wenn er sagt: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt.
Schon seit Generationen hat er an uns gedacht, an jeden von uns!“