Muslimische Ministerin warnt vor Krise der Religionsfreiheit
Die Bedrohung der Religionsfreiheit ist zu einer „weltweiten Krise“ geworden. Das
schreibt die britische Staatsministerin Sayeeda Warsi in einem Leitartikel in der
Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ in der Freitagsausgabe. Die Ministerin ist Muslimin
und für den Bereich „Glauben und Glaubensgemeinschaften“ zuständig. Es sei eine „ironische
Tragödie“ sagt die Politikerin, dass sich gerade dort, wo das „Christentum seine Wurzeln“
habe, diese religiöse Verfolgung stattfände, die so viel Diskriminierung, Ungerechtigkeiten
und Qualen mit sich bringe. Man dürfe nicht mehr bloß den eigenen Glauben verteidigen,
sondern müsse vielmehr nach einer interkonfessionalen Lösung suchen, fordert Warsi.
„Das soll das zentrale Thema einer internationalen Konferenz sein, zu der ich noch
in diesem Jahr einladen möchte“, kündigt die Britin mit pakistanischer Abstammung
an. Dass der interreligiöse Dialog eine notwendige Bedingung für den Frieden in der
Welt sei, habe schließlich schon Papst Franziskus in seinem Werk „Evangelii gaudium“
geschrieben, so Warsi. Bestärkt durch die Worte Franziskus´ fordert die britische
Ministerin zu zeigen, dass die Akzeptanz und Koexistenz eines anderen Glaubens nicht
das Verschwinden des eigenen Glaubens bedeute. Vielmehr sei es ein „viel mächtigerer
Beweis der Gewissheit unseres eigenen Glaubens“.