Seit nun schon 100 Tagen harren die Flüchtlinge der Schiffstragödie vor Lampedusa
vom vergangenem Oktober im Aufnahmezentrum der Mittelmeerinsel aus. Die Gruppe besteht
aus sieben Eritreern und sechs Syrern, die das Schiffsunglück Anfang Oktober des vergangenen
Jahres überlebt hatten. Sie müssen immer noch auf die Überprüfung ihrer Personalien
durch die italienische Justiz warten. Das sei wichtig für den Prozess gegen ihre Fluchthelfer,
heißt es. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR bewertet die Situation
als „nicht akzeptierbar“. Man dürfe das Aufnahmezentrum nicht als Dauerlösung benutzen,
klagt die Beauftragte der UNO-Flüchtlingshilfe für Südeuropa, Laurens Jolles. Er erinnert
an die Vorgabe, dass Flüchtlinge binnen zwei Tagen nach ihrer Ankunft aus dem ersten
Flüchtlingslager in „geeignete Strukturen“ umgesiedelt werden müssten. Die Flüchtlingshilfe
der Vereinten Nationen hofft derweil auf Unterstützung der Behörden vor Ort und fordert
eine schnelle Überweisung alle Migranten, die noch ohne Perspektive im Aufnahmezentrum
auf Lampedusa warten.