2014-01-10 12:26:24

Kardinal Marx lobt Papstkritik am globalen Kapitalismus


Kardinal Reinhard Marx hat die die Papstkritik am globalen Kapitalismus gelobt. In einem Gastbeitrag für die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ erklärt er in der Freitagsausgabe, dass Papst Franziskus keineswegs zu einem „Krieg gegen die Marktwirtschaft“ aufgerufen habe. Vielmehr sei der Appell in Franziskus' Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ eine „Einladung“, die Prioritäten neu zu ordnen. Für die Zukunft wünscht sich der Kardinal eine Weltgemeinschaft, die immer auch Raum für ein Modell einer verantwortungsvollen Freiheit lasse und nicht akzeptiere, dass Menschengruppen oder Völker ausgeschlossen würden. Der Münchener Erzbischof bestärkt damit die jüngste Kapitalismuskritik des Papstes als „notwendigen Eingriff“: „Der Kapitalismus darf nicht zum Gesellschaftsmodell werden“, schreibt Marx, „denn er hat keinen Blick für Einzelschicksale, Schwache und Arme.“ Der katholischen Kirche, die in der ganzen Welt vertreten und engagiert ist, falle darum gerade im Zeitalter der Globalisierung eine besondere Aufgabe zu. „Das Evangelium muss allen verkündet werden“, so Marx. Deshalb umfasse der kirchliche Auftrag zur Evangelisierung auch die Bereiche Politik, Wirtschaft und Kultur und sei ganzheitlich zu verstehen. Es ginge aber nicht bloß darum, „karitative Projekte“ der Kirche zugunsten der Armen zu erfüllen. „Wenn wir die Welt nicht aus den Augen der Armen betrachten, dann sehen wir die Welt nicht richtig“, schlussfolgert Marx.

(or 10.01.2014 ms)








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