Köln feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Seit 850 Jahren befinden sich
die Gebeine der Heiligen Drei Könige in Köln. Wie vor dem Fest der Heiligen Drei Könige
am Montag bekannt wurde, planen Erzbistum und Stadt dazu eine Reihe von Veranstaltungen.
Am Ankunftstag selbst, dem 23. Juli, soll es eine Festmesse im Kölner Dom geben, wo
der Dreikönigsschrein aufbewahrt wird. Eine eigens konzipierte Sonderausstellung im
Museum Schnütgen wirft schon jetzt ihre Schatten voraus. Vom 25. Oktober an zeigt
das Museum für mittelalterliche Kunst unter dem Titel „Die Heiligen Drei Könige. Mythos,
Kunst und Kult“ prachtvolle Skulpturen, Tafelbilder, Elfenbeinschnitzereien, Handschriften
und Werke der Schatzkunst zum Thema. Unter den Meisterwerken aus dem 5. bis 16. Jahrhundert
sind laut Angaben Leihgaben von Museen etwa aus Kopenhagen, Siena, Edinburgh, Amsterdam,
London und Paris. Die Schau soll bis 25. Januar 2015 zu sehen sein.
Nach einer
Legende wurden die Gebeine der Heiligen Drei Könige zunächst in Konstantinopel aufbewahrt.
Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Der Kölner Erzbischof
und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, Rainald von Dassel, überführte die Gebeine
1164 als Kriegsbeute nach Köln. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts
geschaffene Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.
Köln
wurde als Ort der Aufbewahrung zu einem der bedeutendsten Pilgerzentren des Mittelalters.
Bis heute zeugen die Kronen im Stadtwappen von der Bedeutung der Heiligen für die
Rheinmetropole.
Die Schau im Schnütgen-Museum spannt den Angaben zufolge einen
weiten Bogen von der Reise der drei Weisen aus dem Morgenland über die Verehrung des
Christuskindes bis hin zur Vereinnahmung der Könige durch weltliche Herrscher und
Stifter. Das Matthäus-Evangelium berichtet je nach Übersetzung von Weisen, Magiern
oder Astrologen aus dem Osten, die einer Sternenkonstellation folgend über Jerusalem
nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König der Juden zu suchen. Der Volksglauben
machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile. Seit dem sechsten Jahrhundert
werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben.