2014-01-04 15:30:12

Syrien: Nonnen-Entführung zeigt „Krise der arabischen Kultur“


Die Entführung der zwölf orthodoxen Nonnen aus einem Kloster in Maalula ist als Zeichen einer „tiefgehenden Krise der arabischen Kultur“ anzusehen, was der „Verlust jeglicher religiösen Sensibilität“ auf Seiten der Entführer beweise. Dies betonte der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, in der libanesischen Hauptstadt bei einem ökumenischen Fürbittgottesdienst für die in Syrien entführten Nonnen. An dem Gottesdienst nahmen auch syrisch-orthodoxe, chaldäisch-katholische, griechisch-katholische und syrisch-katholisch Bischöfe sowie zahlreiche Priester der verschiedenen christlichen Kirchen teil. Organisiert wurde der Gottesdienst vom TV-Sender „Lumiere d'Orient“, einem der christlichen Kanäle der Gruppe „Tele-Lumiere“.

In seiner Predigt bezeichnete Erzbischof Matar die Entführung der Nonnen und die bereits am 22. April 2013 erfolgte Entführung der beiden Aleppiner Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim (syrisch-orthodox) und Boulos Yazigi (griechisch-orthodox) als besonders gravierende Aspekte des syrischen Bürgerkriegs. Im „Licht dieser Ereignisse“ werde deutlich, dass eine schwerwiegende Kultur-Krise Syrien und die anderen nahöstlichen Staaten heimsuche. Die Entführer hätten offensichtlich den Sinn für die auch von ihrem Glauben betonten Werte verloren. Auch wenn es sich um Handlungen von Einzelpersonen handle, müssten sie doch im größeren Zusammenhang gesehen werden und stellten die Grundfrage nach den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Machrek (dem arabischen Osten im Gegensatz zum Maghreb, dem arabischen Westen).

Der Generaldirektor von „Tele Lumiere“, Jacques Kallassi, betonte seinerseits, es sei zu befürchten, dass eine ganze Generation heranwachse, die „an nichts anderes glaubt, als an das Geld, die Waffen, die Macht und die Herrschaft“. Aber die Christen würden sich durch nichts und niemanden zwingen lassen, ihre Heimat zu verlassen.

(kap 04.01.2014 mg)







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