Franziskus-Effekt bei den Vatikanischen Museen: Knapp 5,5 Millionen Menschen, mehr
als je zuvor, haben im vergangenen Jahr die päpstlichen Sammlungen besucht, wie die
Leitung der Museen am Donnerstag im Vatikan mitteilte. Museeumsdirektor Antonio Paolucci
kommentierte den Andrang zwiespältig: „Ich frage mich nicht ohne Sorge, was passiert,
wenn zu Ostern und zur Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. ungeheure
Massen von Katholiken aus der ganzen Welt nach Rom kommen.“ Besucherzahlen dieser
Größenordnung zwängen zu einem „grundsätzlichen Nachdenken“, so Paolucci. Vorrang
müsse die Bewahrung des Kulturerbes haben. Nur mit einem wachsenden finanziellen Aufwand
sei es möglich, einem „derart gravierenden und besorgniserregenden Besucherdruck“
zu begegnen. So würden in diesem Jahr Maßnahmen eingeführt, um die Sixtinische Kapelle,
Hauptattraktion der Museen, vor Staub, Ausdünstungen und Temperaturschwankungen zu
schützen. Ein entsprechendes Projekt werde im Mai öffentlich vorgestellt, sagte Paolucci.
2011 überschritt die Zahl der Gäste in den Vatikanischen Museen erstmals die Marke
von 5 Millionen. Sie gehören damit zu den meistbesuchten Kunstsammlungen der Welt
nach dem Pariser Louvre, dem British Museum in London und dem Metropolitan Museum
of Art in New York. Sie sind zudem eine der größten Einnahmequellen des Vatikan. (kna
03.01.2013 pr)