2014-01-01 10:25:05

Sternsinger beim Papst: „Franziskus wäre ein sehr cooler Opa“


RealAudioMP3 Beim festlichen Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus an diesem Mittwochmorgen gab es ganz besondere Gäste: Mehrere junge Sternsinger aus Deutschland und Österreich waren nach Rom gereist. Von den insgesamt 26 Sternsingern aus Deutschland hatten drei die große Ehre, in ihren Sternsingergewändern an der Gabenprozession teilzunehmen und Papst Franziskus die Neujahrsgrüße des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ zu überbringen.

Im Interview mit Radio Vatikan berichten Laura, Hanna und Justus, die alle aus der Nähe von Bielefeld kommen, wie es war, Papst Franziskus persönlich zu begegnen:

„Als er reingekommen ist und man ihn das erste Mal gesehen hat, war ich schon voll aufgeregt, und als wir nach vorne gegangen sind, um ihm die Gaben zu geben, war ich noch viel aufgeregter... Ich war wirklich beim Papst! Er war zu uns allen total nett, er ist wirklich kinderlieb. Er hat uns auch ganz nett einen Klapps auf die Wange gegeben.“

Der elfjährige Justus schätzt nicht nur die freundliche Art von Papst Franziskus, sondern auch seine klaren Worte:

„Für mich hat er wirklich wie ein sehr netter Mensch gewirkt, der auch das vertritt, was ich vielleicht auch von der Kirche denke: Er hat zum Beispiel davon gesprochen, dass es immer noch so viel Ungerechtigkeit auf der Welt gibt. Ich finde, da hat er schon recht. Er hat auch gesagt, dass man bei sich zu Hause anfangen muss, und das finde ich echt toll.“
Auch die elfjährige Laura und die zwölfjährige Hannah mögen Papst Franziskus und seine Art:

„Wenn man den Papst Opa nennen würde, finde ich, das wäre ein cooler Opa, weil er immer so gut drauf ist. Es macht Spaß ihm zuzusehen. Er ist sehr gelassen und hat seine Art, das finde ich sehr schön. Er ist zwar Papst, aber ich finde ihn sehr menschlich – wenn man das so sagen kann. Er benimmt sich nicht nach dem Motto ,Ja, ich bin Papst und ihr müsst mich ehren, ich bin der beste Mensch.’ Sondern er benimmt sich wie die anderen auch - und das finde ich gerade gut.“

Sternsinger aus der Tiroler Pfarre Völs zu Gast im Vatikan

Nicht nur für Justus, Laura und Hanna aus Deutschland, auch für Stefanie, Matthias, Eva und Michael aus Österreich war es ein ganz besonderer Sternsingerbesuch: Gemeinsam mit der Delegation der Deutschen Sternsinger war auch die Sternsingergruppe aus der Pfarrei Völs in Tirol am 1.1.2014 beim Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus zu Gast im Petersdom – aus einem ganz besonderen Anlass:

„Dieses Jahr hat uns die deutsche Gruppe mitgenommen, da in Österreich das 60-jährige Sternsingerjubiläum ist. So hatten wir die Ehre herzukommen“, berichtet die fünfzehjährige Eva aus Innsbruck. Im Winter 1954/55 waren die ersten Sternsinger unterwegs; daraus wurde dann die größte österreichische Solidaritätsaktion für notleidende Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Aktion 2014 für Flüchtlingshilfe
Im Fokus bei der Sternsinger-Aktion 2014: Die Flüchtlingshilfe. Dafür sammeln die Sternsinger in diesen Tagen fleißig Spenden. Prälat Klaus Krämer, der Präsident des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ in Deutschland, sagte dazu im Gespräch mit uns:

„Flüchtlingskinder haben Hilfe besonders nötig, weil sie oft zu den Ärmsten gehören, sie haben Furchtbares erlebt, haben ihre Heimat verlassen müssen, zum Teil auch traumatische Erinnerungen mitgebracht, die bearbeitet werden müssen durch seelsorgerliche und psychotherapeutische Begleitung. Und dann muss Ihnen einfach die Chance gegeben werden, in ein normales Leben zurückzufinden. Am besten geschieht das durch eine gute Schulbildung, damit Sie den Anschluss an die anderen gleichaltrigen Kinder nicht verlieren. Und da sind ganz typische Projekte, mit denen wir mit vielen Partnern zusammen Flüchtlingskinder in aller Welt unterstützen.“

Krämer war zwar schon viele Male bei der Papstmesse am Neujahrsmorgen in Rom mit dabei, jedoch noch nie mit dem neuen Papst. Er freut sich, dass Franziskus die Tradition seiner Vorgänger weitergeführt hat, die Sternsinger zu empfangen. Wir wollten von Krämer wissen, wie sich die Spendenbereitschaft für die Aktion Dreikönigssingen in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat.
„Wir haben bei der Sternsinger-Kollekte noch jedes Jahr eine leichte Steigerung feststellen können. Das läuft etwas gegen den Trend der anderen kirchlichen Kollekten. Insofern sind wir ganz zuversichtlich. Aber wir müssen jeden Mal die Daumen drücken und gespannt sein, ob sich das fortsetzen lässt, und sind dann natürlich froh, dass ein paar hunderttausend Mädchen und Jungen durch die Straßen gehen und wirklich für Kinder in Not auf der ganzen Welt um Gaben bitten – die sind auch dringend notwendig.“
(rv 01.01.2014 sta/pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.