2013-12-31 09:01:54

Ägypten: „Leute sind des Klimas der Gewalt müde“


RealAudioMP3 Die Ägypter sind „des Klimas der Gewalt“ müde, erklärte der Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten, Pater Rafic Greiche, gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur „AsiaNews“. Jeden Tag gebe es neue Anschläge; das Attentat auf das Polizeikommissariat in Mansoura - bei dem 15 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden - sei das schlimmste seit langem gewesen. Die Muslimbrüder hätten sich offensichtlich mit islamistischen Terroristen verbündet, die für die zahllosen Bluttaten auf der Sinai-Halbinsel verantwortlich sind. Nach dem Attentat auf das Polizeikommissariat sei es zu dramatischen Zwischenfällen in verschiedenen Städten gekommen. Empörte Bürger hätten Büros und Geschäfte von Leuten mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft gestürmt und angezündet.

Greiche erinnerte daran, dass die - jetzt von den ägyptischen Behörden offiziell als terroristische Gruppe eingestufte - Muslimbruderschaft bis 2005 auf den US-amerikanischen und europäischen Listen der terroristischen Gruppen stand. Danach sei die Bruderschaft „auf geheimnisvolle Weise“ aus diesen Listen verschwunden. Jetzt stehe die Bruderschaft wieder auf der Liste, weil ihre Handlungen und ihre Verhaltensweisen „typisch für terroristische Vereinigungen“ sind.

In den Städten werde zwar für Sicherheit gesorgt, auf dem flachen Land sei aber die Situation anders. So hätten am 23. Oktober in dem Dorf Tarshoub in der Provinz Beni Suef in Oberägypten hunderte Islamisten die Häuser und Wohnungen der Christen überfallen und die Schließung der örtlichen Pfarrkirche verlangt. Auslöser sei die Ernennung eines neuen Pfarrers gewesen, der den Islamisten nicht genehm war. Bis heute habe die Polizei keinen einzigen der Aggressoren verhaftet, die Kirche sei nach wie vor geschlossen.

(kap 31.12.2013 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.