Kamerun: Verschleppter französischer Priester wieder frei
Ein in Kamerun verschleppter
französischer Priester ist nach siebenwöchiger Geiselhaft wieder frei. Wie der Elysee-Palast
in Paris an diesem Dienstag mitteilte, sollte Außenminister Laurent Fabius im Auftrag
von Staatspräsident Francois Hollande in die kamerunische Hauptstadt Yaoundé reisen,
um den Geistlichen Georges Vandenbeusch nach Frankreich zurückzubegleiten. Einzelheiten
zu den Umständen der Freilassung und zum Gesundheitszustand Vandenbeuschs gab das
Präsidialamt nicht bekannt. Der katholische Priester war am 13. November nahe der
Grenze zu Nigeria entführt worden.
Der Vatikan ist zufrieden und froh über
die Freilassung des Priesters. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag.
Besonders Kameruns Staatspräsident, der Katholik Paul Biya, habe sich persönlich eingesetzt,
so Lombardi weiter. Der Jesuitenpater bitte alle darum, für die verschleppten Menschen
zu beten, die noch in den Händen der Entführer seien.
Hintergrund Der
42-jährige Vandenbeusch, Pfarrer von Nguetchewe, war in der Nacht zum 13. November
von etwa einem Dutzend maskierter Männer verschleppt worden. Die Täter flohen mit
ihm Richtung Nigeria. Offizielle Stellen verdächtigten die islamistische Terrorgruppe
Boko Haram der Tat. Im Februar waren in der Region laut Medienberichten bereits sieben
Franzosen von Boko Haram entführt worden; sie kamen erst im April wieder auf freien
Fuß. Vandenbeusch war nach Angaben der katholischen Diözese Nanterre im September
2012 in die kamerunische Grenzregion entsandt worden. Er kümmerte sich dort um Flüchtlinge
aus Nigeria.