Der Friedensappell
des Papstes für Südsudan liegt nur wenige Tage zurück, doch die Gewalt in dem noch
jungen Staat geht auch nach den Weihnachtstagen weiter. Seit Wochen schwelen Kämpfe
zwischen der Regierung und Rebellen unter Führung des früheren Vize-Präsidenten Rieke
Machar. Vor allem in den südsudanesischen Bundesstaaten Jonglei und Unity reißen die
bewaffneten Auseinandersetzungen nicht ab. Rund 120.000 Südsudanesen sind auf der
Flucht, tausende Menschen wurden getötet. Hintergrund des Konfliktes sind unter anderem
ethnische Konflikte.
Die UNO bemüht sich weiter um eine Befriedung der explosiven
Lage und unterstützt auch die regionalen Bemühungen um Deeskalation: Im kenianischen
Nairobi kamen Ende vergangener Woche Vertreter der ostafrikanischen Staaten zusammen,
um eine politische Lösung für den Konflikt in Südsudan zu finden. Die Verantwortliche
der UNO-Mission für Südsudan, Hilde Johnson, bekräftigte auf einer Pressekonferenz
mit dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir in Juba:
„Die UNO-Mission
unterstützt diese Anstrengungen der Nachbarn von Südsudan voll und ganz, eine friedliche
Lösung für die aktuelle Krise zu finden. Diese letzten Tage waren sehr ermüdend für
die Südsudanesen und alle Bürger dieser noch jungen Nation. Alle Friedenswächter haben
die Anweisung, notfalls Gewalt anzuwenden, sollten Zivilisten akut bedroht sein. Und
diese Anweisung gilt auch für diejenigen, die unsere Flüchtlingscamps und die Menschen
dort betreuen.“
Die Unterstützung für die zehntausenden Flüchtlinge in
den südsudanesischen Flüchtlingscamps gehe derweil weiter, so Johnson:
„Wir
arbeiten rund um die Uhr, um die notwendigen Hilfsgüter zu bekommen und sie schnell
zu verteilen.“
Auch das katholische Hilfswerk missio hat 70.000 Euro Nothilfe
für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Das Geld werde für Nahrung, Wasser, sanitäre
Einrichtungen und Medikamente benötigt, sagte missio-Länderreferent Hans-Peter Hecking
am Sonntag in Aachen. Mehr als 5.000 Männer, Frauen und Kinder hätten sich auf der
Flucht auf das Gelände der katholischen Kathedrale und einiger anderer Pfarreien in
der Hauptstadt Juba gerettet. Mehrere deutsche Angehörige des katholischen Comboniordens,
Projektpartner von missio, sind den Angaben zufolge weiterhin im Land und koordinieren
die Hilfe. Besonders für Babys und Kleinkinder ende die Flucht bei 40 Grad Celsius
im Schatten und Mangel an Wasser und Nahrung oft mit dem Tod.