2013-12-29 12:19:50

Indonesien: Präsident ruft zu Widerstand gegen Extremismus auf


Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat bei einer staatlichen Weihnachtsfeier die Indonesier zum Widerstand gegen religiösen Extremismus aufgerufen. „Jeder moralische und gesellschaftliche Führer in diesem Land muss extremes und radikales Verhalten zurückweisen und verhindern“, betonte er laut Berichten indonesischer Medien am Samstag (Ortszeit) vor 4.000 Gästen in Jakarta. Yudhoyono hob zudem die Verantwortung jedes Einzelnen für Toleranz im Alltag hervor. Er mahnte, sich beim Kampf gegen Extremismus nicht nur auf staatliche Maßnahmen zu verlassen. Traditionell findet die Weihnachtsfeier der indonesischen Regierung aus Rücksicht auf die konservativen Muslime zwei Tage nach Weihnachten statt. An der Feier nahmen auch der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, der Jesuit und langjährige Streiter für den interreligiösen Dialog Franz Magnis Suseno, Vizepräsident Boediono sowie mehrere Minister teil.

Während der fast achtjährigen Regierungszeit von Yudhoyono nahm die Zahl der Übergriffe radikaler islamistischer Gruppierungen gegen die Christen sowie die islamischen Minderheiten der Schiiten und Ahmadis drastisch zu. Nach zwei Amtszeiten darf Yudhoyono laut Verfassung nicht mehr kandidieren. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, zu lange zu den Übergriffen durch Organisationen wie die „Islamische Verteidigungsfront“ geschwiegen zu haben. Politische Beobachter befürchten, dass durch die Parlaments- und Präsidentschaftswahlkämpfe im kommenden Jahr die Stimmung gegen religiöse Minderheiten weiter angeheizt werden könnte.

(kap/kna 29.12.2013 mg)







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