Papst Franziskus hat
zum Gebet für verfolgte Christen aufgerufen. Bei seinem Angelus am Zweiten Weihnachtstag
erinnerte er an das Martyrium des heiligen Stephanus. Im „freudigen Klima von Weihnachten“
könnte die Erinnerung an die „blindwütige Gewalt“ gegen Stephanus „deplaziert“ wirken.
Aber: „In Wirklichkeit ist das Fest des heiligen Stephanus in einer Optik des Glaubens
in voller Übereinstimmung mit der tiefen Bedeutung von Weihnachten. Im Martyrium wird
ja die Gewalt durch die Liebe besiegt, der Tod durch das Leben; und die Kirche sieht
im Opfer der Märtyrer ihre „Geburt zum Himmel“. Wir feiern heute also das Weihnachten
des Stephanus, das im Tiefsten aus dem Weihnachten Christi entsteht. Jesus verwandelt
den Tod derer, die ihn lieben, in eine Morgenröte neuen Lebens!“
Die Erinnerung
an Stephanus trage also dazu bei, ein „falsches Bild von Weihnachten“ zu zerstören,
„ein märchenhaftes und süßliches Bild von Weihnachten, das dem Evangelium nicht zu
entnehmen ist“. In Wirklichkeit führe von der Krippe in Betlehem der direkte Weg zum
Kreuz.
„Darum beten wir heute besonders für die Christen, die wegen des
Zeugnisses für Christus und das Evangelium diskriminiert werden. Wir sind denen nahe,
die wie einst Stephanus falsche Anschuldigungen und Gewalt jeder Art erleiden. Es
sind heute sogar mehr als in der Frühzeit der Kirche! Das geschieht vor allem dort,
wo die Religionsfreiheit noch nicht garantiert oder nicht voll verwirklicht ist –
aber auch in Ländern, die zwar auf dem Papier die Freiheit und die Menschenrechte
schützen, aber wo die Gläubigen und speziell die Christen de facto auf viele Schranken
und Diskriminierungen stoßen.“
Der Papst bat die Menschen auf dem Petersplatz,
„alle für diese Brüder und Schwestern einen Moment lang zu beten“, zuerst in Stille
und dann mit einem „Ave Maria“.