Weihnachten im Heiligen Land: Überschattet von neuer Gewalt
Überschattet von neuer
Gewalt zwischen Palästinensern im Gaza-Streifen und der israelischen Armee hat der
Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, in Bethlehem die Mitternachtsmesse
gefeiert. In seiner Weihnachtspredigt rief der aus Jordanien stammende 73-jährige
Twal zu einer „gerechten und fairen“ Lösung des Jahrzehnte alten Konflikts zwischen
Palästinensern und Israelis auf. Gleichzeitig erinnerte er auch an die Opfer der derzeitigen
„Dramen auf allen fünf Kontinenten“ weltweit; „von den Bürgerkriegen in Afrika über
den Taifun auf den Philippinen, der schwierigen Situation in Ägypten und dem Irak
bis zur Tragödie, die sich in Syrien abspielt“. Die Weihnachtsnacht erinnere „an die
lange Nacht, in der sich unsere Welt und unser Naher Osten befinden“, sagte Twal in
Bethlehem. Die Welt stehe vor einer langen Nacht der Konflikte, Kriege, Zerstörung,
Angst, Hass und Rassismus. An der Mitternachtsmesse in der Geburtsstadt von Jesus
nahm in diesem Jahr neben Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auch die EU-Außenbeauftragte
Catherine Ashton im Rahmen eines privaten Besuchs teil.
Gewalt zwischen
Israelis und Palästinenser Neue Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern
trübten derweil die festliche Atmosphäre: am Dienstag tötete das israelische Militär
nach Angaben von Ärzten bei einem Luftangriff ein dreijähriges palästinensisches Mädchen,
sechs weitere Palästinenser wurden verletzt. Zuvor hatte ein palästinensischer Heckenschütze
an der Grenze zu Israel einen Israeli erschossen.