Papst Franziskus bittet die Deutschen, sich an der diesjährigen Adveniat-Kollekte
an Weihnachten zu beteiligen. Das steht in einer Botschaft an Adveniat, die an diesem
Montag bekannt wurde. „In Europa, wo Wohlstand herrscht, ist uns manchmal nicht bewusst,
wie groß die Armut in der Welt ist“, schreibt Franziskus. Die Armen brauchten Unterstützung.
„Vergessen wir sie nicht und geben wir ihnen von unserem Überfluss, ja, helfen wir
mit, eine gerechtere Welt aufzubauen.“ Gott sei „verrückt nach uns Menschen, verrückt
aus Liebe“, so Franziskus wörtlich: „In seinem Herzen gibt es einen bevorzugten Platz
für die Armen. Er geht zu den Ärmsten, wird geboren in einer Höhle, in einem dürftigen
Stall.“ Adveniat wie auch die anderen kirchlichen Hilfswerke leisteten seit vielen
Jahren eine verlässliche und nachhaltige Unterstützung für die Armen, betont der Papst.
„Helfen wir unseren Brüdern und Schwestern, die in Not sind, dass sie sich nicht allein
fühlen“, bittet Papst Franziskus. „Ich vertraue auf euer großes Herz.“
An
Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag bittet die katholische Kirche in der
Kollekte um Unterstützung für ihr Lateinamerika-Hilfswerk. Adveniat befürchtet in
diesem Jahr Spendenrückgänge aufgrund der Debatte um den Limburger Bischof Tebartz-van
Elst und dessen Ausgabenpolitik. Die Weihnachtskollekte macht zwei Drittel der Spendeneinnahmen
der Hilfsorganisation aus. Kürzlich hatte auch Bundestagspräsident Norbert Lammert
für Adveniat geworben und erklärt, der Unmut über die Ereignisse im Bistum Limburg
dürfe nicht dazu führen, dass die Hilfe für die Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika
aufgekündigt werde.
Wortlaut des Grußwortes von Papst Franziskus
zur Adveniat-Aktion 2013:
Liebe Brüder und Schwestern in Deutschland,
Gott
ist verrückt nach uns Menschen, verrückt aus Liebe. Er ist keine unnahbare Gottheit,
er will vielmehr unter den Menschen wohnen und zeigt sich uns in einer menschlichen
Person, als der Gott mit uns. In seinem Herzen gibt es einen bevorzugten Platz für
die Armen. Er geht zu den Ärmsten, wird geboren in einer Höhle, in einem dürftigen
Stall. Im Kind von Betlehem macht Gott uns das Geschenk seiner Liebe. Die Liebe ist
eine geistliche Kraft, die uns verwandeln will. Er, der unseretwegen arm wurde, lädt
uns ein, ihm ähnlich zu werden: hinauszugehen, uns klein zu machen mit den Kleinen
und arm mit den Armen. Helfen wir unseren Brüdern und Schwestern, die in Not sind,
dass sie sich nicht allein fühlen. In Europa, wo Wohlstand herrscht, ist uns manchmal
nicht bewusst, wie groß die Armut in der Welt ist. Es fehlt an so vielem, nicht nur
an Nahrung und Unterkunft, sondern auch an ärztlicher Versorgung, an Bildung, an einem
gesunden Sozialgefüge. Die Bischöfliche Aktion Adveniat wie auch die anderen großen
kirchlichen Hilfswerke leisten hier seit vielen Jahren eine verlässliche und nachhaltige
Unterstützung. Die Menschen in Lateinamerika, in Afrika und Asien wie auch in Osteuropa
und im Nahen Osten brauchen unsere Hilfe. Vergessen wir sie nicht und geben wir ihnen
von unserem Überfluss, ja helfen wir mit, eine gerechtere Welt aufzubauen. Jesus sagt
uns, dass alles, was wir einem unserer geringsten Brüder und Schwestern Gutes tun,
das Gleiche bedeutet, als hätten wir dies dem Sohn Gottes getan (vgl. Mt 25,40). Ich
vertraue auf euer großes Herz, das, je mehr es sich verschenkt, umso mehr mit Gottes
Gaben neu gefüllt wird. In diesem Sinne erteile ich euch allen gerne den Apostolischen
Segen.